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MUTTIple Choice: Alles Routine, oder was?

Willkommen zu einer neuen Runde MUTTIple Choice!

Allerdings mit erweiterten „Spielregeln“ Wir schreiben nicht mehr wie gewohnt in der ersten Woche zu einem bestimmten Thema, nein, wir lassen uns und euch einen ganzen Monat Zeit, ein von uns gewähltes Thema von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Ich hoffe euch gefällt die Erneuerung genauso gut wie mir?

Dieses Mal geht es um RitualeRoutine. Rhythmus. Tagesablauf. Gewohnheiten. Alles das gleiche, oder nicht? Meine lieben Kolleginnen Ann-Kathrin, Sarah, Julia und Katha haben uns bereits ihre Erfahrungen und Gedanken dazu gebloggt, Lea und Lisa kommen noch!

Also, die Frage ist: Braucht man Rituale oder Routine, beziehungsweise brauchen DIE Kinder das? Ich glaube wir haben weder das eine, noch das andere so richtig. Und während der Arbeit zu diesem Artikel habe ich mich oft gefragt, bin ich eine schlechte Mama? Weil, mir kommt vor, wir haben kaum Rituale oder feste Gewohnheiten.

Vielleicht haben wir ein paar routinierte Abläufe?

Ich war ohne Kind alles andere als planbar. Spontan und flexibel war ich. Bloß keine Langeweile aufkommen lassen. Ob ich das so wollte? Weiß nicht, es war irgendwie so. Und ich hab mich nicht gewehrt. Aber mit KIND? Darf man das? Wahrscheinlich nicht.

Ich weiß noch, das kleine Fräulein war erst ein paar Wochen alt, und schon wollte jeder wissen: Schläft sie durch? Hat sie einen Rhythmus? Ähm ja, nein. Immer ans Gute im Menschen denkend, weiß ich ja, dass das nur Höflichkeitsfragen waren, oder eher Verlegenheitsfragen…. Ich nehme das nicht persönlich, ärger mich nicht drüber, ich lass es einfach sein. Tut mir ja nicht weh.

Aber jetzt mal im Ernst: Generell haben wir im ersten Jahr einfach so getan, wie wir es gut befanden. Ohne viele Regeln. War sie müde, hat sie geschlafen. War sie hungrig, bekam sie essen. Und uns war egal wo wir gerade waren. Es ging uns darum, Befindlichkeiten zu stillen. Für manche ganz schön Unregelmäßig, mal hier, mal da. Aber so waren wir immer schon, und das kleine Fräulein war halt immer und überall dabei. Es gab irgendwie auch nicht viele Alternativen. Aber dadurch muss ich sagen, ist sie heute auch – meistens -ziemlich unkompliziert. Sie fühlt sich fast überall relativ schnell sehr wohl. Schlaft im Auto, schlaft im Wagerl, sie schlaft zwar nicht gerne, aber fast überall. (Außer Mittags in ihrem Bett – das findet sie nicht toll und ich kann sie nicht daran gewöhnen. Autsch, versagt?!)

Aber wie ist es denn mittlerweile so mit der Routine? Haben wir Rituale?

Jetzt ist das kleine Fräulein 16 Monate und ich muss sagen, langsam hat sich sowas wie ein Rhythmus eingestellt. Es ist zwar nicht so, dass wir diesen wirklich forciert habe, aber er passierte irgendwie. So wie oft einfach das Leben so passiert.

Ich lass euch einfach mal reinschauen bei uns zuhause, und zwar nach dem Aufstehen, denn mein liebster „Rhythmus“ ist der morgendliche:

PAPA & TOCHTER ZEIT

Unser kleines Fräulein wacht meistens so zwischen sechs und sieben Uhr auf, manchmal – sehr selten – auch früher, nie aber – gar nie – später. Sie ist sofort putzmunter, voller Engere und springt auf (sie wacht bei uns im Bett auf), ist durstig, ruft „Assa – Assa“, nimmt sich ihre „Assa“Flasche und klettert aus dem Bett…. läuft drum herum und zupft beim Papa herum, um ihm zu signalisieren, es ist HÖCHSTE Zeit aufzustehen. Der Morgen gehört bei uns nämlich Papa & Tochter. Und Mama? Die darf noch ein bisschen nachschlafen. Wie nett. Jetzt wisst ihr auch warum das mein Lieblings-Rhythmus ist, oder?

Die zwei nutzten also die Zeit zu zweit -)

Das kleine Fräulein darf dem Papa beim Kaffee machen helfen.

Dann macht Papa Frühstück: Butterbrot, Käse, Schinken und ein Bio-Joghurt vom Bauernmarkt wird sich liebevoll geteilt.

Um kurz nach 7 wartet man auf den Lieblings-Nachbar und winkt ihm quietschfidel aus dem Küchenfenster. Das MUSS sein und groß ist die Unzufriedenheit, wenn man ihn versäumt. Total süß!


Natürlich wird auch dem Papa geholfen, die Kücher wieder sauber zu machen und den Geschirrspüler auszuräumen.

Danach werden noch Zähne geputzt und frisiert (Papa macht immer so spießige Seitenscheitel, das muss die Mama dann nochmal umstylen).

Wenn die Pflicht getan ist, wird endlich gespielt, getanzt, gelacht und gelesen.

Das hat sich so in den letzten paar Monaten so eingebürgert und tut uns allen sehr gut. Jetzt ist es ja so, dass ich wieder zu arbeiten anfange. Um sieben Uhr im übrigen. Also wird das wohl etwas an die neuen Gegebenheiten adaptiert werden müssen.

Wir stehen alle zusammen auf, aber wenn Mama dann um zwanzig vor sieben das Haus verlässt, sind die zwei Lieblingsmenschen wieder auf sich gestellt. Zu ihrem üblichen bereits gut erprobten und routinierten Morgen kommt dann noch: anziehen und zur Tagesmutter fahren. Aber auch das werden die beiden super meistern. Und es wird uns gut gehen.

Von Montag bis Donnerstag wird das kleine Fräulein bei ihrer Tagesmutter  im Nachbarort (fünf Fahrminuten) die Vormittage verbringen.

Ich werde sie dann nach dem Mittagsschlaf um 14 Uhr abholen, nach meiner Arbeit. Wieder eine neue Routine, die einfach so passiert. Weil unser Leben es eingerichtet hat.

Auch abends haben wir ein paar Rituale, dazu gehören Griesbrei, Sandmännchen, Gute Nacht Geschichten, Beten zum Schutzengerl und Kuscheln.


Wie ihr seht, ein bisschen Rituale/Routine/Rhythmus/Gewohnheiten gibt es bei uns auch mittlerweile. Aber wir sind da nicht so verbohrt, was Zeiten angeht. Denn jeder Tag ist immer ein bisschen anders, seien es die Launen, das Wohlbefinden, der Tagesablauf, die Mama, der Papa oder das Kind.

Ich lass es zu, und wir kommen ganz gut zu Recht.

Ich glaube, dass die neue Arbeit, die Zeit bei der Tagesmutter, dann später der Kindergarten immer mehr Abläufe mit sich bringen werden und ich bin dem gegenüber offen und schon gespannt wie es wird. Aber Abläufe dürfen sich auch ändern, so ändern sich doch stetig Prioritäten in unserm Leben und man entwickelt sich weiter, lernt neues kennen und schätzen.

In diesem Sinne, macht euch keinen Kopf, wenn euer Kind nicht IMMER um 19:30 Uhr auf dem Rücken mit dem Kuscheltier nach der dritten Strophe La-Le-Lu einschläft, es ist ok. Und, was nicht ist, kann ja noch werden. Oder?


Hier geht es zu weiteren Beiträgen unserer Reihe MUTTIple Choice – 7 Mamas & 1 Thema. Schaut rein, es ist wirklich spannend!

Ann-Kathrin von Munchkins Happy Place

Sarah von Mamagogik

Katha von Ich und du. Und du.

Julis von Sommernachtchaos

Lea von Buntleben mit Lea

Lisa von Mami Tilli