Das neue Buch von Eva Kamper-Grachegg
Gemeinsam ist man weniger allein: Eva Kamper-Grachegg, bekannt vom Erfolgsblog „Mei liabste Speis“ hat uns ihr neues Buch „Gefühle für die es Rezepte gibt“ mitgebracht.
Heut hab ich keine Kräuterfrau hier zu Gast, aber ich möchte euch im Rahmen meiner Interview-Reihe „Gemeinsam ist man weniger allein“ Eva von „Mei liabste Speis“ vorstellen. Eva ist Autorin, Köchin, Bloggerin & Herzensmensch. Eva begleitet mich schon meine ganze Social Media Zeit, ihr erstes Buch „Junika beginnt zu essen“ erschien für mich gerade zur rechten Zeit und hat meine große Tochter und mich täglich begleitet. Mittlerweile ist viel Zeit vergangen und viel passiert. Ich freu mich so sehr euch heut ihr neues – wundervolles – Buch vorzustellen.
Eva Kamper-Grachegg im Interview:
*Liebe Eva, schön, dass du heute da bist. Du hast einen wundervollen Foodblog, der meinen Speiseplan regelmässig bereichert. Ich liebe deinen Zugang zu Rezepten und zum Essen. Wie bist du denn dazu gekommen Foodbloggerin zu werden? Magst du uns ein bisschen von dir erzählen?
Vielen lieben Dank, liebe Anja, für die Gelegenheit ein bisschen was zu erzählen. Ich komme ursprünglich aus der Kommunikation und irgendwie haben (fast) alle schönen Erinnerungen meiner Kindheit mit Essen zu tun. Später als ich Erwachsen war habe ich gerne freitags zum Dinner eingeladen, gutes Essen und spannende Gespräche – aus dieser Rezeptesammlung entstand dann irgendwann mein Blog. Dieser begleitet mich nun schon seit über 10 Jahren. Ich habe inzwischen geheiratet, meine Tochter bekommen, Verluste erlitten. Bin gewachsen.
*Ich möchte dir so gern zu deinem Buch gratulieren, dass du letztes Jahr veröffentlicht hast. Es ist so schön geworden. Es ist tolL! Wie kam es zu „Gefühle für die es Rezepte gibt“?
Das bedeutet mir so viel. Ich glaube es ist von vielen FoodbloggerInnen ein Traum selbst ein Buch heraus zu bringen. Das stand bei mir aber gar nicht so im Vordergrund. Ich wollte DIESES Buch schreiben. Für die Antwort muss ich ein wenig ausholen: In meiner Küche wird nicht nur gekocht. Und es wird nicht nur gegessen, um satt zu werden. Es ist ein Ort an dem wir zusammen kommen. Ehrlich zueinander sind. In einer Zeit in der es mir sehr schwer fiel einen persönlichen Verlust zu verarbeiten und meine Gefühle zu benennen oder gar zu verstehen, kam mir die Idee das verworrene, vielschichtige Chaos in mir dadurch so ordnen, indem ich es in ein Gericht interpretiere.
Ein gutes Gericht ist nämlich auch immer vielschichtig, selbst wenn es ganz einfach ist oder scheint. Und aus diesem anfänglich sehr intimen Zugang entstand ein kreativer Prozess, der auch in meinem Umfeld auf Interesse stieß. Immer öfter wurde ein Gefühls-Gericht zum Anlass auch offen über seine eignen Gefühle und Haltungen zu sprechen. Ein wunderbarer Einstieg für ein ehrliches, verbindendes Gespräch. Und das bei einem guten Essen. Die Gerichte im Zirkel der Jahreszeiten, die Bilder und Texte – sie sind eine Einladung an diesen Tisch.
*Ich finde du hast einen schönen Zugang zum Essen, und du kannst dies so gut vermitteln. Es umarmt einen förmlich, wenn man ein Rezept von dir liest. Der Name ist auch so gut getroffen, denn das ist es, was es ist: Gefühle für die es Rezepte gibt. Gutes Essen, Regionaliät, Saisonalität und Natur ist das Fundament einer gesunden Zukunft. Was wünscht du dir von unserer Gesellschaft für eine nachhaltigere Zukunft unserer Kinder?
Ich wünsche mir, dass wir als Gesellschaft das Wunder Natur vor unserer Nase wieder entdecken. Wir haben das riesige Privileg in einem der schönsten, vielfältigsten Länder der Welt zu leben – dies zu schätzen und zu bewahren ist mir ein Herzensanliegen und etwas, was ich auch versuche meiner Tochter vorzuleben. Ich wünsche mir, dass wir als Gesellschaft im Verzicht auch den großen Mehrwert verstehen. Im Wort Lebensmittel steckt das Wort „Leben“.
Viele Produkte, die wir im Überfluss rund um das Jahr kaufen können, müssen vom anderen Ende der Welt mit einer horrenden Öko-Bilanz importiert werden. Aber nicht nur das, sie sind auch oft unter ethisch fragwürdigen Bedingungen hergestellt worden. Viele Menschen, die dafür arbeiten können nicht oder nur schlecht davon leben, dass wir billig viel konsumieren. Hier sind wir gemeinsam als Gesellschaft gefragt, dies nicht mehr einfach hinzunehmen. Aber es benötigt auch insgesamt in der Industrie ein Umdenken. Wir als KonsumentInnen haben diese komplexe Schieflage gar nicht mehr alleine in der Hand.
*Danke für deine Worte und den Einblick in deinen Zugang. Der gefällt mir sehr. Ich hoffe, dass es bald zum Umdenken kommt. Du hast meinen Lesern und mir ja auch was aus deinem Buch mitgebracht. Danke dir dafür.
Rezept von Eva Kamper-Grachegg,
„Gefühle für die es Rezepte gibt“ Christian Verlag
Die Rührung über den gemeinsamen Moment
Grünes Kräuter-Omelett mit Joghurt
ZUTATEN
- 6 Bio-Eier
- 30 ml Sprudelwasser
- 100 g Spinat, Mangold, Basilikum, Dill, Petersilie optional mehr Kräuter eurer Wahl
- 1 Hand voll Kräuter zum Bestreuen nach Geschmack (am Bild: Knoblauchsprossen)
- Salz, Pfeffer
- 70 g Feta
- 1/2 Frühlingszwiebel zum Befüllen
- 2 El griechisches Joghurt
- 2 El Butter optional 2 El Olivenöl
- Extra Olivenöl zum Beträufeln
- Extra Kräuter zum Bestreuen
ZUBEREITUNG
1. Den Spinat und / oder Kräuter fein im Blender oder mit der Küchenmaschine hexeln, am besten so lange, bis eine Paste entsteht. Auch ein Pürierstab eignet sich gut dafür.
2. Den Feta zwischen den Händen zerbröseln und beiseite stellen.
3. Die Eier mit dem Mixer kräftig aufschlagen, sie sollen schön schaumig sein. Die Spinat-Kräuterpaste zugeben und nochmals mixen. Zum Schluss das Sprudelwasser kurz verquirlen – ab jetzt nicht mehr zu lange, sonst geht die Kohlensäure verloren. Salz und Pfeffer nicht vergessen!
4. Eine Pfanne am Herd erhitzen, dann erst die Butter zugeben und kurz warten, bis sich der Schaum auf der Butter gelegt hat, darauf achten, dass die Butter gleichmäßig am Boden verteilt ist. Dann die Eiermischung eingießen. Die Pfanne schwenken, so dass sich das Ei gleichmäßig verteilt. Das Omelett auf kleiner bis mittlerer Flamme braten, am Rand mit dem Pfannenwender den Rand lösen. Wenn sich der Rand gut löst und Blasen aufsteigen, den Deckel drauf setzen und solange braten bis die Oberfläche noch schön glänzt, aber nicht mehr flüssig ist.
5. Den zerbröselten Feta, die Frühlingszwiebel und die restlichen Kräuter auf dem Omelett verteilen und mit dem Pfannenwender zur Hälfte zuklappen. Vorsichtig aus der Pfanne heben. Mit einem Klecks Joghurt, frischen Kräutern oder Sprossen und ein paar Tropfen Olivenöl servieren.
Meine Tipps für das perfekte Omelette
- Die Eier müssen richtig gut mit dem Mixer schaumig gerührt werden
- Das Sprudelwasser macht das Omelette extra-flaumig
- Immer wieder mit einem Pfannenwender am Rand entlang fahren und das Omelette vorsichtig lösen
- Damit auch die obere Seite fest wird, einfach einen Deckel drauf.
- Gut würzen!
Wenn du mehr von Eva erfahren magst, findest du viele ihrer herrlichen Rezepte auf ihrem Blog: Mei liabste Speis oder du besuchst sie auf Instagram. Das Buch findest du überall, wo es Bücher gibt! Es ist nicht nur voller wunderbarer Rezepte, sondern eignet sich auch einfach zum Durchblättern und Wegträumen, so kunstvoll sind Evas Gerichte, und ganz viel Gefühl inklusive.
Bisher durfte ich bereits einige tolle Grüne Ladies & Gentlemen interviewen:
- Ariana (mit Rezept Löwenzahnrutsche)
- Doris Kern (mit Rezept Franzbranntwein)
- Claudia Gobec (mit Rezept Molke-Spült)
- Susanne Mitterer (mit Rezept Badebomben)
- Micha & Toby (mit Rezept Löwenzahnsirup)
- Barbara (mit Rezept veganes Pfannenbrot)
- Stephanie (mit Rezept After-Sun)
- Melanie Wieser (mit Rezept Schmuswaxl)
- Andrea Bierwolf (übers Fermentieren)
- Gudrun Stolz (über Kräuterschmuck)
- Shanice Dobler (mit Rezept Bärlauchpaste)
Auch sie haben Grüne Vibes, Tipps, Tricks und ein Lieblingsrezept mitgebracht. Klick dich gerne durch!
Über die grünen Ladies (and Gentlemen)
Seit ungefähr einem Jahr gibt es #grüneladies auf Instagram. Damals hat die liebe Melanie von mint einige grüne und kräuterliebende Instagrammer für eine gemeinsame Sache zusammengetrommelt und seither gab es unter diesem Hashtag immer wieder mal tolle Aktionen auf Instagram, wie zum Beispiel einen Adventskalender oder ein Valentins-Special. Dazu haben viele von uns ihre liebsten Tipps, Rezepte oder Bastelideen aus der Natur mitgebracht und mit der Community geteilt. Daraus ist mittlerweile ein schöner – immer wachsender – Kreis geworden.
Und weil das Leben gerade auf Instagram so schnelllebig ist, dachte ich mir, gerne möchte ich hier auf meinem Blog ein bisschen Platz machen mit einer neuen Reihe „Gemeinsam ist man weniger allein – „GREEN VIBES ONLY“ – Grüne Ladies (and Gentlemen) im Interview. Ich freu mich über den bleibenden Platz – fernab des schnellen Wegwischend, Herzerlverteilens und 24 Stunden-Stories. Mein Platz mit Nachhaltigkeit, um ganz großartige Menschen vorzustellen, die Kräutern, Natur und Nachhaltigkeit in ihrem Leben auch einen großen Stellenwert geben.
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