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No Mutti is perfekt! Muss sie auch nicht, oder? | BLOGPARADE

Vom Sein und Schein im wilden weitem Web

Das Haus glänzt, an den Ecken stehen weiße Tulpen, das Drei-Gängige Menü ist schon lange fertig. Vegan, zuckerfrei und natürlich alles Bio. Der Tisch ist gedeckt und absolut Insta-fähig in weiß mit Skandi-Chic und die Kinder heute in designer-Senfgelb mit trendy Muster (Panda oder Krokodil oder so), lächeln fröhlich und bauen einen Regenbogen aus Holz.

Das alles nach Mamas 9 Stunden-Tag, denn natürlich arbeitet sie schon wieder voll, ist erfolgreich, macht Karriere, sieht blendend aus, denn sie schafft es zum Yoga, Pilates und vielleicht sogar Crossfit. Sie bringt die Kinder immer pünktlich in die Schule, zur Nachmittagsbetreuung, zum Ballett und Yoga für Babies geht so nebenbei.  

Ja, klar, so schaut unser Leben aus. Nicht. Eures etwa?

Instastylisch? Pinterestig? Echt?

Mama, wie machst du das bloß?

Viele von uns fragen sich beim Anblick von so manchen Posts im Netz, hey, wie machen die das bloß? Wohnen die in einem Studio? In einem Möbelhaus? Sind die Kinder überhaupt echt? Diese vermutliche Perfektion im Netz findet man auf allen Kanälen. Ob auf YouTube, Pinterest, dem Lieblingsblog und ja klar, allen voran natürlich auf Instagram.

Alles stimmig. Alles glücklich. Alles perfekt. Rosa. Senf. Skandi. Hygge. Schau ich mir gerne an. Weil es ist wie ein Film. Aber eben nicht echt. Nicht immer echt. (Ich will ja keinem was unterstellen…. )

Mamas lachen, backen, kochen, fotografieren es – der Abendtisch scheint einem Hochglanzmagazin entsprungen.

Wie aus dem Magazin. Unser Leben. #momlife in ganz echt (Woman MOM) – genau zu diesem Thema übrigens!!!

Wie echt kann das sein? Muss ich so sein?

Ich höre immer wieder, dass es Mamas unglücklich, traurig oder sogar ärgerlich macht, diese gestellte Perfektion. Man kann ja nicht immer glücklich und gestylt durch den Tag laufen – oder?

Ja und nein.

Ich sehe das Ganze irgendwie zweierlei. Ich gehöre bestimmt nicht zu den Influencern, die den perfekten Feed haben. (Gut, honestly spoken, sehe ich mich generell nicht als Influencer) Korrektur, ich gehöre nicht zu den Blogger, die einen perfekten Feed haben….

Immer den gleichen Winkel, Filter oder Hashtag verwenden. Jedes Bild perfekt entsättigen, aufhellen. Ich mach ein Bild und entweder es passt, oder es passt nicht. Ich hab keine Zeit und keine Lust zig Fotos zu machen um dann eines vielleicht zu posten.

Bei uns schaut es eher so aus!

Wenn es passt mach ich mal bei der Bildbearbeitung ein bisschen heller, dort ein bisschen mehr Kontrast und dann noch den anderen Regel wieder ein bisschen runter…. irgendwie passt dann schon. Ich hab null Plan und wenn ich den Feed anschaue, dann ist es immer Chaos. Aber ok. So bin ich halt wahrscheinlich.

Außerdem: Ich hab nicht immer was zu sagen. Manchmal bin ich müde. Oder genervt. Von dieser perfekten heilen Welt.

Emotions over Perfection

Ich finde meinen Instagram Feed authentisch, bunt, echt, liebevoll. Aus dem Leben gegriffen. Wie auch meinen Blog. So sollte er sein. Und ich hoffe so kommt er auch bei euch an. Ein bisschen Gänseblümchen & Sonnenschein eben.

Familie. Liebe. Wir.

Nun gut, wir lachen meistens auf den Bilder, sind fröhlich und glücklich. Leben die Leichtigkeit mit Selbstverständlichkeit. Das tun wir wirklich. Also auch im echten Leben. So sind wir eben, eine kleine glückliche Familie.

Ich fühle mich übrigens ganz schön weit weg von perfekt, um ehrlich zu sein. Es ist mehr sowas wie „Emotions over Perfection.“ Denn das Gefühl muss stimmen.  

Aber auch ich habe Macken, Krisen, meine Probleme, Sorgen. Neue Herausforderungen. Auch diese Momente versuche ich aufzufangen und zu transportieren. In Texte zu bringen. Weil es mir wichtig ist. Wichtig zu zeigen, dass wir nicht perfekt sind. So wie momentan mit dem Kindergarten-Thema, das mich so traurig macht.

Emotions over Perfection in Perfektion. Wir.

Aber die Bilder zeigen das nicht immer.

Gut, natürlich postet man lieber hübsche Bilder, oder zumindest welche die man selbst hübsch, lustig oder gut empfindet. Oder solche die eine gute Erinnerung mitbringen. Das finde ich auch total ok so.

Denn mal ehrlich, ins Fotoalbum klebt (oder digitalisiert) man ja auch nur Fotos der schönen Momente. Denn die will man herzeigen und die will man in Erinnerung behalten.

Schön soll es also schon sein. Aber ich versuche meinen Insta-Feed trotzdem so ehrlich wie möglich zu gestalten. Denn eines will ich auf keinen Fall, mich verkaufen. Ich bin wie ich bin. Ungeschminkt perfekt unperfekt. Manchmal bisschen verschwommen, überbelichtet und zu wenig entsättigt. Aber immer mit Gefühl.

Echt sein. Okay sein. Mensch sein. Einfach ICH sein.

  • Ich mag es gerne aufgeräumt und sauber zuhause. Das schaffe ich einmal und zwar kurz vorm Schlafengehen…. wenn ich nicht zu k.o. bin, rausche ich durchs Haus und freu mich auf den Moment nach dem Aufstehen, wenn jeder Polster da liegt, wo er hingehört.
  • Ich mag es durchgestylt und chic. Aber das ist es nicht immer. Denn wir leben.
  • Ich hab eine Putzfee, die mir hilft das Haus auf Vordermann zu bringen. Ohne schlechte Gewissen.
  • Das Spielzeug unserer Kinder kugelt gern im Wohnzimmer und der Küche herum. Und liegt stundenlang da.

Spielende Kinder. Meine Kinder. In echt.

  • Hinter Türen stapeln sich die Wäschekörbe. Sie werden niemals niemals niemals weniger, oder gar leer (etwas womit ich so gar nicht klar komme…)
  • Ich schlafe manchmal nicht mehr als vier Stunden, weil der kleine Mann alle Stunden trinken mag… ich brauche Kaffee um in die Gänge zu kommen. Ich trinke den nicht immer nur aus meiner stylischen Design Letter Tasse. Aber am Liebsten schon.

Denn sie wissen nicht was sie wollen….

Einerseits bekomme ich oft Komplimente und Zuspruch für meine Authentizität, meine Art zu leben, zu lachen, zu schreiben. Denn das will jeder sehen. Eine echte Mama von nebenan. Ohne all den Chichi und Schnickschnack. Oh ja und das bin ich.

Chaos in the Kitchen. Da passt nix zusammen!

Auf der anderen Seite schaut aber jeder gerne schöne, perfekt (bearbeitete) Fotos an. Erfreut sich an gestylten Kinderzimmern, die so schön stimmig sind, wo es immer die neueste Lightbox gibt, niemals ein uncooles Spielzeugauto aus Plastik im Hintergrund steht. Man blättert eben lieber durch vermeintlich perfekte (gestellte?) Fotostrecken auf Instagram und Co. Das verstehe ich. Denn wenn ich mir eine Zeitschrift kaufe will ich ja auch alles schick und stylisch.

Zwischen pinterestig und instastylish

Eine Grafik auf Pinterest soll pinterestig sein, das heißt im Design ansprechend sein. Sonst klickt halt keiner drauf. Und wenn keiner klickt, dann kommt er ja auch nicht auf meine Seite. Ja, ja. Also einfach wird es einem nicht gemacht. Und Instagram hat seine eigenen Regeln. Am besten hell. Dezent. Minimalistisch. Mit rotem Faden. Schön stylish halt.

Ich kann auch „schön“

Darum rufen die liebe Judith von Stadtmama.at und ich mal bewusst auf zu einer Blogparade ein: Lasst uns gemeinsam zeigen, dass wir alle nicht perfekt sind. Denn #nomuttiisperfekt

HIER GEHTS ZU JUDITHS BEITRAG: Mamas rocken

Und zwar #fürmehrrealitätimnetz generell und #fürmehrrealitätaufinstagram speziell. Trauen wir uns doch einfach mal wir zu sein. Ohne all diese Designvorgaben und Marketingstrategien. Denn eines ist gewiss, auch wenn man es nicht immer auf den ersten Blick zu sehen vermag:

NO MUTTI IS PERFEKT

Ein Bild ist nur eine Momentaufnahme, ein Ausschnitt des großen Ganzen. Vielleicht sieht man jetzt ein cooles Kaffeehäferl neben einer weißen Tulpe auf einem schönen weißen Vintage Holztisch. Aber was wir vielleicht nicht sehen, das ist die Butterdose, das schmutzige Teller, die Eierschalen und das Kinderspielzeug drumherumflattern. Oder dass der weiße Vintage Holztisch gar kein Holztisch ist, sondern nur eine billige Folie aus dem Baumarkt.

Blogging Mom bei der Arbeit. Total ungestylt im Durcheinander.

Was ich damit sagen will, wir sind alle keine Wunderwuzis und Supermamas. Aber wir haben alle etwas gemeinsam:

Wir sind die beste Mama der Welt, ganz egal,

  • …ob unsere Jausenbox selbstgemachte Weckerl und zuckerfreien Schokoaufstrich enthalten oder das gute alte Wurstsemmerl.
  • …ob wir heute duschen waren oder nicht.
  • …ob wir jemanden haben der uns im Haushalt hilft.
  • …ob wir unsere Kinder zum Ballett, Fussball, Englisch und Eishockey fahren oder zuhause zusammen ein Puzzle spielen.

In den Augen unserer Kinder werden wir immer die beste Mama sein. Ungeschminkt mit Afterbabybody oder hübsch gemacht in High Heels. Das spielt keine Rolle. Was uns alle verbindest ist die Liebe zu unseren kleinen Minimenschen.

Seid nicht so streng mit euch, vergleicht euch nicht mit den anderen, lasst euch nicht unter Druck setzen von hübschen Bildern. Seht es mehr als Show. Als Film. Und versucht euch vorzustellen was rund um den Bildausschnitt herum noch los ist….

So wie ihr das macht, macht ihr das schon richtig.

Ich so wie ich bin – meistens ungeschminkt und im Hintergrund immer Durcheinander! Aber glücklich.

Vertraut auf euer Ur-Vertrauen, auf euer Gefühl und auf euren Instinkt. Schaut euch in den Spiegel und sagt euch drei wunderbare Komplimente, warum ihr eine tolle Mama seid. Jeden Tag. Glaubt mir es hilft!

Lasst uns zusammen perfekt unperfekt sein! Macht mit bei unserer Blogparade, wir freuen uns.

Auf Instagram läuft parallel unsere #instamamachallenge #nomuttiisperfekt– wir freuen uns über viele echte Bilder, die keinesfalls unchic sein müssen. Denn auch ich mag hübsche Bilder sehr.

Denn sie inspirieren mich und Inspiration ist was Schönes….

Wenn ihr mal einen unperfekten Insta-Account sehen wollt, schaut doch bei mir vorbei… viele Emotions, Lachen und Liebe kann ich euch aber versprechen.

Team gute Laune! Glückliche Mama – Glückliche Kinder!

So bist du bei der Blogparade dabei:

Poste einen Beitrag zu diesem Thema bis 15. Februar, verlinke stadtmama.at und mich in deinem Post und hinterlasse den Link in den Kommentaren. Ich werde alle zum Beitrag hinzufügen.

Verwende das Hashtag #nomuttiisperfekt und lass uns mehr Realität ins wilde weite Netz tragen. Dei mit uns zusammen perfekt unperfekt!

Danke und alles Liebe,

Anja

Schaut hier – weitere tolle Texte im Zuge der Blogparade:

Stadtmama – NOMUTTIISPERFEKT 

Elisabeth FEDERLEICHT – Mütter sind nicht perfekt

Littlebee – (M)ein Paralleluniversum

Dday mal anders – Die nackte Wahrheit übers Mamasein

Hotel Mama – #perfektunperfekt

Zu diesem Thema hab ich übrigens schon mal ein paar Gedanken verbloggt.