Teil der Blogparade #Mompositivity von Lotte & Lieke
Schon vor einiger Zeit hat die liebe Sarah von Lotte & Lieke einen tollen Beitrag zum Thema Selbstliebe geschrieben. Ein Beitrag, der mich sehr berührt hat, da mich dieses Thema sehr betrifft. Beziehungsweise betrifft es jeden von uns. Denn ständig sind wir mit uns selbst im Gericht. Das passt nicht, das hätte ich besser machen sollen, warum hab ich das nicht anders gemacht. Diese und ähnliche Fragen stellt man sich doch oft Tag ein und aus. Und Mamas sind da wahrscheinlich noch einen Ticken strenger mit sich.
#Mompositivity – sei lieb zu dir
Umgeben von so vielen Meinungen und Ideen, Tipps und Tricks perfekter Familien, die uns auf Insta, Facebook und C.o begegnen. All diese Supermoms, die kreative Teller anrichten, immer gebügelte Kleidung tragen, perfekt gestylte Wohnzimmer haben, wo nur Designer Spielzeug rumsteht. Ja, das ist schön anzusehen (und ist keine Kritik!!! Ich liebe solche Accounts!), aber es kann auch Druck machen. Druck auf die Mama von nebenan, deren Kind nicht nur in trendy senffarbenen Klamotten vor weißen Garagentoren mit skandinavischen Spielzeug spielt. Aber das will ja keiner sehen….
Perfekte Bilderbuch-Familie?
Da ist man vielleicht ohnehin schon verunsichert und dann springen einem andauernd perfekte Bilderbuch-Familien entgegen. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber mich macht das manchmal noch unsicherer. Warum schaff ich das nicht? Generell frage ich mich das oft.
Ich schaffe gar nichts!
In meinem Kopf sind so viele Projekte, so viele Sachen, die ich machen möchte, die ich schaffen soll. Deadlines. Abgabetermine. Doch:
Ich gestehe euch, ich bin keine Supermama.
Ich bin eine Mama wie ihr. Ich schaffe gar nicht immer alles. Aber irgendwie geht alles immer irgendwie. Mit Hilfe. Mit Hilfe von meinem Mann. Mit unfrisierten Haaren. Ich kämpfe jeden Tag, und geb mein bestes, mein bestes für meine Kinder. Und dennoch bin ich mir nie genug.
Ich bin ganz erstaunt, wenn ich so oft höre, wow, wie machst du das alles: Mama sein, Bloggen, Reisen, Backen, immer gut aussehend und lächelnd. Naja, wie mach ich das alles? Es ist ja immer so eine Sache mit der eigenen Wahrnehmung. Denn ich hab das Gefühl, ich schaff gar nichts.
Aber ich schaffe doch ganz viel, und mach das auch noch ganz gut. Ja, ich mach das gut.
Der After-Baby-Body
Wenn wir schon bei der eigenen Unzufriedenheit sind.
Es fängt schon an mit meinem Körper. Mein Körper und ich werden wohl niemals Freunde werden. Wir waren das nie und ich zweifle daran, dass wir es jemals werden. Das hat jetzt auch nichts speziell mit einem After-Baby-Body zu tun, oder wie man das so schön nennt, nein, ich mochte ihn auch als Pre-Baby-Body nicht anschauen. Zu dick, zu kurze Beine, Dellen im Po….und die Nase…..
Er hat wunderbares geleistet. JA. Ich stimme euch da zu. Zwei wunderbare Kinder hat er mir geschenkt. Ich bin auch, wenn ich logisch darüber nachdenke, total stolz auf ihn. Aber subjektiv betrachtet ist er einfach … nicht so toll. Ich kann ihn nicht annehmen wie er ist, ich mag nicht mal Bilder sehen, wo man mehr sieht als meinen Oberkörper.
Klar, die wenigsten Frauen mögen ihren Körper, aber warum ist das so? Ich versuch mir einzureden, wir sind eben alle bunt, vielfältig und verschieden… meine Beine werden nun mal nicht wachsen und für einen Superbody hab ich schlicht weg wenig Zeit und schlechte Nerven, denn das erfordert Sport und Konsequenz…..
Aber wir sollten ja NICHT ständig an uns rumkritisieren. Stellen wir uns vor den Spiegel und schauen wir mal, was wir tolles an uns finden? Selten. Nie. Dann wird es vielleicht Zeit.
Schluß mit Bescheidenheit
Ich stelle mich für euch vor den Spiegel. Versuche irgendwas zu finden, was ich gut finde. Es ist schwer. Aber ja, ok. Die Augen, die sind schön, ich hab auch kaum Falten für mein Alter und das Lächeln ist eigentlich ganz bezaubernd. Darf man das aussprechen? Ja, wir dürfen das. Hier ist kein Platz mehr für Bescheidenheit. Hier ist Zeit für #Mompositivity.
Das wäre so schön, mich zu sehen so wie mich meine Kinder sehen! Für sie bin ich wer ich bin und sie schämen sich nicht für ihre Mama die am Beckenrand steht, ich will mich auch nicht mehr schämen.
Vielleicht sollte ich endlich Zeit und Geld darin investieren mich selbst so anzunehmen wie ich bin?
Mamas Time-Management
Immer sind wir zu spät. Ich bekomme das einfach nicht hin. Kind 1 anziehen, Kind 2 anziehen, mit Kind 1 aufs Klo, am besten währenddessen Kind 2 stillen. Dabei die Wickeltasche packen (ich vergesse immer irgendwas wichtiges). Oh Essen vorkochen. Gestrichen. Der Trockner piepst, und eigentlich müssen wir los, weil wir schon wieder zu spät sind. So ist das fast immer. Ich ärger mich über mich, dass ich nicht eher aufgestanden bin, das Gewand nicht am Vortag hergerichtet hab. Bis Mitternacht hätte ich doch Kinderessen vorkochen können. Hab ich nicht. Schaff ich nicht. Und oft bin ich böse auf mich. Aber echt jetzt?!?
Sollte ich nicht mal sehen, was ich alle geschafft hab?
Aber die Ansprüche an uns selbst sind einfach zu hoch. Und die digitalen Medien machen es ja auch nicht leichter. Immer diese Vergleiche und Bewertungen. Selbstzweifel schüren. Dabei machen wir jeden Tag so viele tollen Sachen!
Die Mama-Managerin
Heutzutage sind wir Mamas Managerinnen im Haushalt. Wir haben alles im Griff und es ist okay, wenn wir nicht selbst den Boden wischen. Es ist okay, Dinge zu delegieren. Loszulassen, abzugeben. Das ist der erste Schritt, um mehr Zeit zu gewinnen.
Die Putzfee und das schlechte Gewissen
Sogar eine Putzfee hab ich mittlerweile. Eigentlich eine tolle Sache. Welch Luxus. Ich liebe es. Alle zwei Wochen kommt jemand, der mir hilft das Haus in Schuss zu halten. Aber darf ich das? Sollte ich es nicht selbst schaffen, das Haus picobello sauber zu halten. Hallo, ich bin ja in Karenz. Warum schaff ich das nicht?
WEIL: Früher hat man das alles selbst geschafft. Die Hausfrau von 1955, die brauchte keine Putzfee und zauberte mit links noch ein drei Gang Menü auf den Tisch, wenn der Gatte von der Arbeit kam. Muss ich das auch können??
Ich hab mir vorgenommen deswegen kein schlechtes Gewissen zu haben. Ich hab zwei kleine wunderbare Kinder. Ach ja und einen Mann! Und gerne leiste ich mir den Mini-Luxus einer Putzfee und verbringe die gewonnene Zeit mit meiner Familie. Das ist doch schön.
Zeit für dich selbst & das was du liebst
Zeit sich lieb zu haben. Sich zu belohnen. Sich gutes zu tun.
Sei es ein Rockkonzert mit der Freundin, ein Sushi-Abend für Mama oder einfach nur mal Kino & Popcorn. Man darf – muss auf sich schauen. Denn nur eine glückliche Mama macht glückliche Kinder.
Loslassen von Erwartungen, Verpflichtungen. Einfach auch mal barfuss über die Wiese laufen, oder lauthals lachend mit den Kindern den Hügel runter rollen. Den Moment und das Gefühl genießen. Leichtigkeit spüren. Glück zulassen und sich selbst lieb haben. Einfach in den Arm nehmen, sich auf die Schulter klopfen und sagen: „Hey, es gibt kein 3-Gang-Menü, aber keiner ist verhungert und ich musste keine Tiefkühlpizza machen.“ ( und falls doch TK Pizza, auch ok!)
Vertraue dir und deinem Bauch
Wir erleben wunderbares auf unserem Abenteuer Familie, wir müssen es nur annehmen und unseren Weg gehen. Nicht den von Nachbarin X. oder Y. UNSEREN. Mit unseren Umwegen, und vielleicht auch Sackgassen, die uns umkehren lassen. Manchmal ist der Weg steinig, und rutschig. Aber wir machen das schon. Und wenn wir bei der nächsten Station angekommen sind, blicken wir zurück und dürfen stolz sein. Stolz auf was wir geschafft haben und nicht kritisch wegen etwaiger Umwege.
Jeden Abend machen wir mit unserem kleinen Fräulein eine Tages-Revue. Ich frag sie vorm Einschlafen immer, was denn heute am Schönsten war. Und sie erzählt mir dann ihre Eindrücke.
Und ich? Ich versuche jeden Tag beim Zähneputzen mein Gegenüber anzulächeln und sag mir, was ich heute besonders gut hinbekommen hab. Das tut gut.
Schenkt euch ein Lächeln, vertraut euch und hört auf, euch zu vergleichen.
Das hilft enorm!
Was macht ihr, um ein bisschen mehr #mompositivity in euer Leben zu bringen? Teilt eure Tipps gerne in den Kommentaren, oder postet einen passenden Beitrag auf Instagram.
Dieser Beitrag ist als Teil der Blogparade von Lotte & Lieke entstanden.
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Marlen
Liebe Anja, das hast du so toll geschrieben. Ich danke dir von Herzen. Was soll ich sagen, mir geht es ganz genauso. Ich schaffe so viel und nie bin ich mir gut genug. Dazu kommt, dass mein Mann in der Woche nicht da ist, dass mein Sohn gerade zur Schule gekommen ist und jeden Nachmittag mega schlecht gelaunt ist und ihm nichts recht ist. Meine Kleine ist fast 2 und das Leben pur… will überall dabei sein und ich kriege es nachmittags einfach nicht hin beiden gerecht zu werden. Das nagt dann sehr an mir. Wenn mein Mann mal beide hat, dann ist es für ihn auch schwer, aber er weiß ja genau, bald bin ich wieder da und nehme ihm mindestens eins wieder ab. Ihm gestehe ich zu, dass es schwer ist beide gleichzeitig zu bespaßen, aber mir nicht. Heute ist wieder so ein Tag an dem ich total alle bin… shit happends!!! Das darf sein… ich kümmere mich heute nur um das Nötigste und liege ansonsten auf der Couch. Ich erlaube es mir, auch wenn es schwer fällt!! Heute morgen habe ich ein paar schöne Zeilen gelesen: ich schicke sie dir mal in einer nächsten Nachricht ? LG und schreibe weiter so!
Anja Fischer
Liebe Marlen,
danke für dein Feedback. Ich freue mich sehr, wenn meine Zeilen auch anderen Mamas (und nicht Mamas) helfen können.
Und Tage wie diese gehören dazu… man darf sie sich schon nehmen, die Zeit. Und Mama muss nicht immer funktionieren….
Ich wollte heute mindestens zwei Blogposts schreiben, weil die Große bei der Tagesmama ist. Aber der Kleine zahnt so sehr, dass hie nur ein bisschen online geht und der Rest wird gekuschelt, massiert und geschmust…..
Alles Liebe und schön, dass du da bist!
Anja
Ulli
Das hast du so schön geschrieben ? Wir sind uns da sehr ähnlich glaub ich, immer Vollgas, schaffen viel und doch ists nie genug… wir lernens! Und der Körper, tja, da ist wohl auch keiner zufrieden?! Angeblich nicht mal Supermodels?! Ich muss jedenfalls auch immer nach positiven Dingen suchen (jaaa, ich. bin schlank und hab lange Beine, aber keinen Bussn und keine Taille, die Haare sind bäh und diese Naaaase… aber ja, warum ich hier eigentlich kommentiere: ich muss so über das senfgelb lachen, danke Anja!! Erheitert mich sicher noch Tage!! ? (Das mit dem Tag Revue passieren lassen machen wir auch, das find ich so nett!! ?)
Anja Fischer
Danke Ulli! Ja uns einfach immer wieder selbst Mut zu machen, dass wir das schon rocken, ist sehr wichtig. Ich setz mich gar nicht mehr so oft unter Druck…. es wird. Langsam, aber es wird.
Sarah
Liebste Anja,
vielen Dank für deinen wertvollen, ehrlichen und aufmunternden Beitrag. Wir machen das super, sag ich doch 😉 Und der Tipp mit dem Lächeln am Spiegelbild, den muss ich vielleicht auch mal befolgen 😉
Liebe Grüße und wir rocken das ❤️