Wie geht das denn?

Irgendwie hab ich mich mit dem Thema windelfrei gar nie so beschäftigt. Wir haben zwar seit Sommer immer wieder das Topferl herumstehen, aber eher so als offenes Angebot. So richtig dahinter waren wir allerdings auch nicht. Ich hatte es irgendwie nicht so eilig.

Das kleine Fräulein und die Windel

Generell muss ich sagen, dass das kleine Fräulein eher eine „reinliche“ junge Dame ist (nicht MEINE Gene… *räusper*) und wenn sie schon mal in die Windel „gackst“ kommt sie immer von selbst und will eine neue Windel. Die frischen holt sie sogar selbst aus ihrem Zimmer im ersten Stock. Das ist sehr lieb, dann muss die hochschwangere Mama nicht immerzu rauflaufen.

Endlich windelfrei – aber wie?

Das ideale Alter

Nachdem ich mich nie so damit auseinandergesetzt habe, weiß ich jetzt auch gar nicht in welchem Alter es „üblich“ ist den Windeln abzusagen. Ja, bis zum Kindergarten hört man oft, oder? So hab ich das im Hinterkopf.

Laut meiner Mama war ich 18 Monate alt (obwohl ich mir da nicht allzu sicher bin….). Doch wer weiß, in den 80ern war alles irgendwie anders. 😉

Sommer oder Winter

Man hört auch immer wieder, der Sommer eignet sich besonders gut. Warum? Weil die sogenannten „Unfälle“ nicht so tragisch ausfallen und Kinder sowieso öfter nackig rumlaufen. Da „ergibt“ sich das schon irgendwie.

Das kleine Fräulein hat sich aber gedacht, der Winter muss kein Hindernis sein. Und hat von heut auf morgen gesagt: „Mag Unterhose, ned Windel anziehen.“ – Na gut!

Topf-Training und schlaue Bücher

Wie ihr euch denken könnt, hab ich wieder mal kein schlaues Buch gelesen und hab keinen Schimmer wie man sein Kind windelfrei bekommt. Daher tut es mir sehr leid, dass ich euch auch keine Literatur dazu empfehlen kann. Aber wer weiß, vielleicht braucht man die ja nicht?

Ich bin sowieso mehr der Instinkt-Mensch.

Und diesmal kommt einfach noch dazu:

Es war des kleines Fräuleins Wunsch. Ihr Wille ist auch unbrechbar. Ich selbst dachte, vor nächstem Sommer wird das sowieso nix. Und hab noch nicht mal meine Freundinnen gefragt, wie sie das gemacht haben.

Ein sogenanntes Topftraining hab ich auch nicht befolgt. Falls es das gibt. Gibt es das?

Wir haben es einfach so gemacht:

Wir haben zwei Toiletten im Haus, im einen steht der Topf, am anderen haben wir so einen simplen Aufsatz. Das war auch schon dir einzige „Vorbereitung“.

Selbstständigkeit – „Mama, muss Lulu“

Begonnen hat es damit, dass sie einfach immer wieder mitgegangen ist, wenn ich aufs Klo gegangen bin. Und dann auch „musste“ oder eben wollte.

Zusätzlich entwickelte sich irgendwie diese Routine, so ganz nebenbei: Seit ein paar Wochen geht sie ganz selbstverständlich zweimal am Tag aufs Klo/Topferl.

In der Früh nach dem Aufstehen. Sie weckt uns immer mit den Worten: „I bin munter. Aufstehen. Owi gehn.“ (Dialekt…. ja den hat sie schon drauf. Zur Freude des Papas) Also sagen wir, dass wir zuerst noch Socken & Patschen anziehen und „Lulu“ gehen müssen, bevors owi (hinunter in die Küche) geht. Ja, und das machen wir schon seit geraumer Zeit so. Und auch am Abend nach dem Zähneputzen.

Auch ihre Puppe muss jetzt immer aufs Klo gehen…

Das kleine Fräulein mag keine Windel mehr

Seit einer Woche will sie aber (untertags) gar keine Windel mehr. Nicht die mit Fröschen und nicht die mit dem Elefanten… Nur die Unterhose. Am liebsten in lila… (kleiner Dickkopf – MEINE Gene)

Das war ihr Wunsch und ja, was soll ich sagen, sie weiß schon was sie will und ist nicht so einfach vom Gegenteil zu überzeugen. Was ja in diesem Fall eigentlich nicht notwendig ist. Denn was wünscht sich Mama mehr, als ein windelfreies Kleinkind. Gerade jetzt…. wo BabyFish am Weg ist.

Es ist wirklich super. Sie wurde grad erst zwei Jahre im November und hat nun entschieden ein windelfreies Leben zu führen. Aber ganz so locker lässig ist die neue Situation auch nicht immer… Ich glaub ich bin nervöser als sie.=

Windelfrei = stressfrei???

Für mich ist das Ganze totales Neuland. Ich finde es bewundernswert, traurig und anstrengend zu gleich.

Ich freu mich und bin total stolz, sie weiß was sie will. Sie ist so cool und so taff! Ehrlich gestanden ist dennoch ein bisschen Wehmut dabei, sie wird ein großes Mädchen. Und ja, es ist anstrengend… denn es funktioniert natürlich nicht ganz ohne Unfälle. Die ersten vier Tage waren sehr anstrengend. Und ich hochschwanger immer hinterher… Aber wir bekommen das hin.

Einmal am Tag ging da schon was daneben. Anfangs musste ich sie immerwieder fragen und erinnern. Und das muss man sich mal merken. Ich vergess ja selber!

Seit vorgestern sind wir unfallfrei und sie muss auch nicht mehr so oft. Es scheint sich auch in den Schlafzeiten zu „minimieren“, aber da haben wir die Windel noch.

Arbeit für Mama & Papa

Und auf meiner Zielgeraden zu Geburt Nummer 2, versuche ich Extra-Arbeit zu vermeiden…. mit dem Projekt „Windelfrei mit zwei“ hab ich aber ein bisschen mehr zu tun.

Aber im Großen und Ganzen bin ich schon happy. Da kommt in vier Wochen BabyFish und wenn wir Glück haben, nur ein Babypopsch zu wickeln…

Level 2: Die Nächte

Ja, und in der Nacht? Da wickeln wir noch, auch wenn sie es nicht so toll findet… zuerst muss es untertags sitzen und dann versuchen wir das nächste Level.

Windelfrei mit zwei – wie geht das jetzt also?

Tja, was kann ich euch sagen? – Ich weiß es nicht. Ich hab jetzt nicht den Super-Geheimtipp. Keinen Trick oder so.

Wie bei so vielen Dingen, laß ich sie einfach machen. Das sagt mir mein Instinkt und mein Gefühl. Ich vertraue ihr. Stärke ihr Selbstbewußtsein im Allgemeinen. Und irgendwie passiert dann alles so. Ohne Druck und ohne Stress.

Wir haben ihr Topf und Klo seit letztem Sommer einfach offen angeboten. Ohne Druck. Ohne Erwartung.

Jetzt, wo sie schon den ganzen Tag ohne Windel rumlauft steht der Topf im Wohnzimmer und sie geht von ganz alleine. Sie sagt es mir nicht mal mehr. Das einzige was sie noch angefordert hat, das war eine Rolle Klopapier. Die steht da nun also auch. Neben dem Topf.

Und wenn sie Hilfe braucht… also nach dem großen Geschäft, dann ruft sie mich.

Kleines Fräulein ganz groß….

Und bei euch? Wie habt ihr das gemacht? Oder ist es auch einfach so passiert? Habt Ihr vielleicht auch Tipps für andere Mamis? Wie immer seid ihr herzlich Willkommen, diese in den Kommentaren zu hinterlassen.

Alles Liebe,

Anja