Die Work-Life-Balance einer Mama ist nicht unbedingt leicht zu finden. Seit nun zwei Monaten bin ich eine #workingmom und es rockt! Meistens. Gefunden habe ich sie aber noch nicht.

Das Glück einer Mama

Ich habe ganz schön Glück gehabt. Eigentlich.

Denn: Ich konnte nicht in meinen alten Job zurück und musste mir was neues suchen, etwas finden, das mich erfüllt. Viele meinen, ein Halbzeitjob muss nicht erfüllend sein, man ist ja schließlich Mama, das ist ja wohl erfüllend genug. Für mich war von Anfang an klar, oh doch, es muss mich erfüllen.

Ich bin Anja und ich muss und will Sachen tun, die ich mag, die MIR Spaß machen, die mich herausfordern, die mir „taugen“. Ich bin mitte dreißig und ich erhebe den Anspruch auch bei einem Vormittags-Job dies zu erfahren.

Bis zu dem Tag meines Schwangerschaftstests war ich Flugbegleiterin. Flugbegleiterin auf einem Privatjet. Ich flog um die Welt, so wie es meinem Chef gefiel und es war mein absoluter Traumjob. Zwei Wochen am Stück in der großen weiten Welt. Ein bisschen stressig, ja, aber irgendwie erfüllend, wunderbar. Niemals hätte ich gedacht, dass dieses Gefühl eine Steigerung erfahren könnte. Es konnte. Es tut.

Der Geburtstermin – das wohl schönste Blind Date deines Lebens.

Kitschig, ja – aber so wahr.

Sechzehn Monate war ich nun Vollzeitmama, vierundzwanzig Stunden am Tag! Die Zeit verflog im Nu und es wurde langsam Zeit einen neuen Job zu finden. Denn eines war klar. Fliegen wollte und konnte ich nicht mehr. Aber ich musste etwas finden, das mir gefällt.

Wie findet man eine neue Teilzeitstelle?

Teilzeitstellen finden… ist ja fast wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Ehrlich. Man kann das Angebot an beiden Händen abzählen, ich habe mich überall beworben, was nur einigermaßen zu mir passte, in dessen Profil ich irgendwie passte. Ich wurde zu fünf Interviews eingeladen. Darunter war im Übrigen das schlimmste Vorstellungsgespräch meines Lebens (verstaubtes Hinterhofbüro mit inkompetenten Geschäftsführerpärchen, wäre ja fast einen eigenen Beitrag Wert) und ein paar nette Gespräche, aber leider nicht das perfekte Match.

Ja ich weiß, man soll nicht immer alles wollen. Aber warum eigentlich nicht?

Wenn man daran glaubt…

Es gab zwar Angebote, aber es war mehr Kompromiss als sonst was. Ich hätte mich schon irgendwie arrangieren können.

Doch dann, last minute, tauchte dann doch noch etwas wirklich sehr spannendes auf. Und siehe da, mein positives Mindmaping, der Glaube ans Gute, das Glück der Tüchtigen oder was auch immer es war: Wenn man daran glaubt, kommt das perfect Match um die Ecke gesprungen. Ungefragt.

Ein Assessment und drei Gespräche später habe ich die Stelle bekommen.

Seit mehr als acht Wochen bin ich nun an board und es macht mir viel Spass, natürlich gibt es viel zu lernen und ich muss mich erst „gscheit“ einarbeiten. Aber ich habe ein super-nettes Team und es ist wirklich ein Gewinn für mich.

Wohin mit dem Kind?

Und das kleine Fräulein? Das ist totally in love mit ihrer Tagesmama. Sie flippt vollkommen aus, wenn sie von Papa hingebracht wird und sie weint, wenn ich sie abholen will. Ja, sie ist gern dort und das erleichtert natürlich alles. Aber um ehrlich zu sein, ich habe es mir nicht anders erwartet. Man kennt ja seine Minis, meistens. Aber wissen kann man es schließlich nie. Darum haben wir uns über vier Wochen für die Eingewöhnung Zeit gelassen und sind es wirklich ganz gemütlich und langsam angegangen.

 

Work-Life-Balance gefunden?

Und ich? Ich hadere noch ein wenig mit der Vereinbarkeit, Kind, Job, Blog, Me-Time, Liebe…. irgendwie sind vierundzwanzig Stunden nicht genug. Bis vor kurzem hatte ich nichts anderes zu tun, als mein kleines Fräulein zu behüten und nun…. auf einmal sind da all die anderen Dinge. Die machen Spaß und ich freu mich darüber, aber so ganz in Balance bin ich halt auch noch nicht….

P.S.: Zum Thema Kinderbetreuung findet ihr hier noch einen weiteren Beitrag von mir. Es gibt nämlich auch noch weitere tolle Kinderbetreuungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Cowork & Baby.