Unkompliziertes Kräuter-Pfannenbrot – Naturnah begleiten
Gemeinsam ist man weniger allein – Green Vibes von Grünen Ladies: Barbara Janu im Interview
Im Leben gibt es viele Wege, Arten und Weisen an Dinge heranzugehen. Nicht immer ist alles schwarz und weiß, das Leben ist vielseitig und erlaubt es uns auch unsere Art und Weise zu entdecken, zu entwickeln. So ist es auch in der Natur. Und so ist es auch unter uns Kräuterhexen und Meister oder Kräuterfeen: Jede hat ihr Lieblingsgebiet, Spezialwissen, Präferenzen, Lieblingsrezepte und vermutlich ganz geheime Tipps und Tricks. Ich möchte euch heute eine weitere tolle grüne Lady von NATURNAH BEGLEITEN vorstellen.
Ich freu mich sehr, heute auf diesem Platz einen weiteren wundervollen Gast zu begrüßen: Natur- und Hundefreundin Barbara Janu von Naturnah begleiten. Sie erzählt uns von ihrem persönlichen Weg, teilt ihre Green Vibes Gedanken und hat uns auch ein tolles einfaches Rezept mitgebracht. Ein herrliches Pfannenbrot mit Kräutern. Das Rezept findet ihr am Ende des Interviews.
Grüne Lady Barbara Janu von „Naturnah begleiten“ im Interview:
*Schön, dass du heute da bist und deine Green Vibes mit uns teilst. Magst du uns ein bisschen von dir erzählen?
Hallo liebe Anja, ich freu mich sehr mit dabei sein zu dürfen, danke für die Einladung. Ich bin Barbara, wohne mit meinem Partner, unseren zwei Hunden und unserer Hühnerbande in Saalfelden und bin unter „Naturnah begleiten“ offline und online unterwegs. Mit „Naturnah begleiten“ konnte ich meine Arbeit im Bereich Gesundheit und Soziales mit meiner Liebe und Leidenschaft zur Natur und den Tieren kombinieren. Zuvor habe ich als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin gearbeitet und berufsbegleitend einige Ausbildungen absolviert, um das „Puzzle“ komplett zu machen. Begonnen hat es mit der Ausbildung zum Therapiebegleithunde-Team mit Joy, einem unserer Hunde. Mittlerweile bin ich diplomierte Lebens- und Sozialberaterin, zertifizierter pferdegestützter Coach und diplomierte Praktikerin der traditionellen europäischen Heilkunde. Seit 2019 bin ich nun selbstständig als psychologische Beraterin (in Einzel- und Gruppenberatungen, vorwiegend draußen in der Natur und gerne auch mit tierischer Unterstützung) und Kräuterhexe (Workshops zu verschiedensten Kräuter- und Nachhaltigkeitsthemen in Saalfelden und Salzburg tätig. Zusätzlich arbeite ich als Jugendbetreuerin in einem Jugendzentrum und bin in Westösterreich als Prüferin für Therapiebegleithunde-Teams unterwegs. Es gibt auch zahlreiche Online-Inhalte und E-Books von mir.
*Wow! Das ist ja ganz schön viel und wie du schon sagst, hat es sich wie ein Puzzle zu einem wundervollem Ganzen zusammengefügt. Naturnah begleiten passt da einfach wunderbar! Wie bist du zu den Themen Kräutern denn eigentlich gekommen? Trägst du die Liebe zur Natur schon immer im Herzen?
Bereits als Kind war ich gerne und viel draußen in der Natur und wir hatten auch immer Haustiere. Täglich nach der Schule war mein erster Weg gleich raus mit dem Hund und durch Wald und Wiesen streifen, natürlich inklusive Harz, Erde und Grasflecken an meiner Kleidung und im Hundefell 😉 Aber die gemeinsamen Naturabenteuer waren es wert! So aufgewachsen konnte ich mir ein Leben ohne Tiere und Natur nie vorstellen. Meinen ersten beruflichen Wunsch in diese Richtung spürte ich während meiner Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin, als ich während eines Praktikums einen Tierbesuchstag in einem Tageszentrum für alte, größtenteils demente Menschen miterleben durfte. Die Tiere brachten so viel Freude und Energie in die Gesichter und den Alltag dieser Menschen, was mich nachhaltig beeindruckt hat.
Die Liebe zur Natur und den Tieren ist geblieben und ich finde sogar noch stärker geworden. Es sind essenzielle Ressourcen für mich, die mir unendlich viel geben. Zeit in der Natur, der Garten mit Hochbeeten und einem kleinen Glashaus, sowie all seinen pflanzlichen und tierischen Bewohnern (neben unseren geretteten Hühnern, übernehmen wir auch immer wieder Igel von Igelstationen und natürlich gibt’s auch viele „wilde“ Gartengäste), unsere Hunde – das alles gehört einfach dazu.
*Das klingt wie aus dem Paradies! Was machst du denn eigentlich am Liebsten mit den Kräutern? Hast du ein Spezialgebiet?
Da ich seit einigen Jahren vegan lebe, fließt das natürlich auch in meine Arbeit ein und ich liebe es Rezepte zu „veganisieren“ oder neue Alternativen auszutüfteln. Daher sind auch alle meine Rezepte, egal ob in der „wilden Küche“, Naturkosmetik oder anderes (online oder in Workshop-Skripten) vegan. Außerdem find ich es auch total spannend zu schauen, wie ich mit einfachen Dingen aus der Natur die Gesundheit meiner Tiere unterstützen kann. Es wächst ja wirklich so viel rund um uns, das nicht nur für Menschen positive Wirkungen parat hat, daher integriere ich gerne Wildkräuter auch in die Ernährung meiner Hunde.
*Das ist sehr spannend und da gibt es sicher immer viel zu entdecken. Ich finde den Aspekt Kräuter für Tiere super, da gibt es noch gar nicht so viel. Nachhaltigkeit, Natur und Kräuter sind zur Zeit ja richtig „en vogue“ Woher kommt das, was glaubst du bringt viele Menschen wieder dazu „einfacher“ zu leben, sich „erden“ zu wollen?
Ich denke, dass Menschen diese Naturverbindung immer schon hatten, nur ging sie (bei manchen mehr, bei anderen weniger) oft verloren. Viel Stress, Multitasking, eine schnelllebige Zeit und ein ewiges „höher-schneller-weiter“ funktionieren nicht auf Dauer und irgendwann bekommt man körperlich und seelisch Mängel aufgezeigt. Die Natur, der Wald bieten uns Erholung, Kraft- und Rückzugsorte. Tiere und Natur nehmen uns an wie wir sind, ganz ohne Vorurteile oder Stereotypen, wir können einfach sein. Ich denke, das macht es so wertvoll. Super wäre es sich präventiv regelmäßig persönliche Auszeiten zu nehmen, sodass es gar nicht zu Beschwerden kommt.
*Ja das hast du Recht, mir geht es manchmal ähnlich. Der ganze Druck und immer allem gerecht zu werden ist vor allem auch als Mama ein Drahtseilakt. Ich schaue ganz bewusst auf mich und versuche möglichst gut auf mich zu schauen, bevor mir die Luft ausgeht. Was ist dein Lieblings-Tipp aus der Kräuterecke in stressigen Situationen? Wie findest du wieder zurück zu deiner Balance?
Wenn möglich gehe ich raus in den Wald oder in den Garten, ohne Handy oder andere Menschen. Im Wald habe ich auch besondere Kraftplätze, an die ich gerne gehe. Dort sitze ich, atme tief und betrachte Pflanzen und Tiere rund um mich.
Wenn raus gehen nicht möglich ist: Wohnung/Haus durchlüften (das lüftet auch den Kopf), duschen (gerne mit Kräuterzusatz), Hunde knuddeln, Tee, ein warmes Kirschkernkissen oder ein duftendes Kräuterkissen. Generell versuche ich ausgewogen zu leben, sodass Ernährung, Bewegung, Schlaf, Stresslevel, Seelenleben usw. möglichst in Balance sind und ich versuche immer wieder Zeit für mich in meinen Alltag einzubauen. Wenn ich das regelmäßig mache, muss es auch nicht immer lange dauern. Eine kleine Yogaeinheit, ein Offline-Tag, in einem Buch schmökern,…
*Was ist dein Lieblingsplatz in der Natur, wo bist du am Liebsten?
Zu Hause, beziehungsweise in meiner näheren Umgebung auf jeden Fall im Wald. Im Urlaub liebe ich auch das (Nord-)Meer und genieße es total mal durch Blumenfelder zu gehen, alles rundherum strahlt und der Wind fährt leicht durch das Feld.
*Was wünscht du dir von unserer Gesellschaft für eine nachhaltigere Zukunft unserer Kinder?
Mehr Offenheit nachhaltigeren Alternativen und Möglichkeiten gegenüber. Viele sind oft festgefahren in ihren Mustern und Gewohnheiten, ohne zu hinterfragen und zu reflektieren. Niemand ist perfekt oder muss es werden, aber ich denke jeder kann einen Beitrag leisten.
* Zusammen ist man weniger allein. Aber auch stärker. Wenn jeder einen nur einen kleinen Teil zum Guten tut, kommt ein großes ganzes Besser dabei raus. Was ist dein Tipp für jeden einen Beitrag für eine nachhaltige und gesunde grüne Zukunft zu schaffen?
Durch weniger Konsum von tierischen Produkten kann unheimlich viel bewirkt werden. Ein veganer Tag pro Woche ist z.B. ein toller Einstieg, verkleinert den ökologischen Fußabdruck und wirkt sich positiv auf Umwelt, Tiere, Klima und Gesundheit aus. Sich dabei Unterstützung zu holen ist völlig okay und sollte nicht als peinlich, schwach oder ähnliches gelten.
* Hey, ja das ist eine gute Idee, wir haben vegetarische Tage, an vegan hab ich bisher ehrlicherweise noch nie gedacht. Aber ich mag den Gedanken. Bei vielen heißt es ja immer ganz oder gar nicht…. das ist nicht so leicht umzusetzen. Liebe Barbara, sag mal, wenn du eine Pflanze wärst, welche wäre das?
Einerseits würde ich sagen eine Sonnenblume aufgrund der Wärme und Freude. Andererseits irgendwie auch ein Baum, da finde ich die Symbolik schön: Tief verwurzelt und gleichzeitig weit verzweigt zu sein, sich zurückzuziehen und sich auch wieder zu zeigen, alles darf sein.
*Das klingt toll und kann ich mir gut vorstellen….
Als Kräuterfrau hat man ja viele Rezepte. Probierst du gern Neues oder greifst du lieber auf Altbewährtes zurück? Wie sammelst du deine Rezepte??
Sowohl als auch. Wobei ich total gerne selbst kreativ werde, ausprobiere und dann auch mal was „altes“ umgestalte oder individuell anpasse.
Gesammelt werden die Rezepte teils in Büchern/Mappen und teils am Laptop, also auch da eine Kombination aus alt und neu 😉
*Ich weiß, du hast uns heute ein Rezept mitgebracht, ich freu mich schon sehr, weil du gemeint hast, es sei total unkompliziert, und auch ich bin Fan von Einfachheit und Ursprünglichkeit. Das ganze Chichi und Tamtam muss ja nicht immer sein. Was hast du uns mitgebracht?
Ja, ganz genau! Ich liebe unkomplizierte Rezepte, die einfach nachzumachen sind und die man auch immer wieder variieren kann. Daher habe ich das Rezept fürs Kräuter-Pfannenbrot ausgewählt. Es stammt aus meinem Workshop „wilde (Kräuter-) Backstube“ und ist richtig vielseitig und lecker.
Kräuter-Pfannenbrot
von Barbara Janu (Naturnah begleiten)
Man braucht dazu:
- 300g Mehl (ich verwende meistens Dinkelvollkorn)
- 1 gehäufter TL (Kräuter-)Salz
- 1 gehäufter TL Backpulver
- Eine Handvoll Wildkräuter nach Wahl, gehackt (z.B. Löwenzahn, Bärlauch, Schafgarbe,Spitzwegerich, junge Birkenblätter, junge Haselblätter, Kapuzinerkresse,…)
- 80ml Wasser
- 40g Öl (z.B. Raps, Distel, …)
So wird das Pfannenbrot gemacht:
Das Mehl mit Salz, Backpulver und den klein gehackten Wildkräutern vermischen. Dann Wasser und Rapsöl miteinander verrühren, zur Mehlmischung hinzufügen und zu einem geschmeidigen Teig kneten.
Den Teig portionieren und mit den Händen in die gewünschte Form bringen oder ausstechen. Ich mache gerne Herzen, das sieht nett aus und passt auch gut zum Muttertag, Valentinstag oder einfach um jemanden eine kleine Freude zu machen.
Anschließend kommen die Teigstücke in die Pfanne oder auf den Griller und werden für ca. 1-2 Minuten pro Seite gebacken. Fertig!
Dieses schnelle Brot passt zum Grillen im Sommer genauso wie zur Kürbissuppe im Herbst und die verwendeten Kräuter variieren je nach saisonaler Verfügbarkeit. Natürlich können auch getrocknete oder eingefrorene Kräuter verwendet werden.
*Liebe Barbara, vielen Dank für deine Zeit und dieses wundervolle Interview. Danke, dass du deine Green Vibes und deine Gedanken mit uns teilst. Danke auch für das gemeinsame Werkeln und deine großartige Unterstützung! Eine letzte Frage noch, hast du für meine LeserInnen noch einen Buch oder Podcast Tipp zum Thema Natur?
Ich liebe die Bücher von Peter Wohlleben, sowie auch seinen Podcast „Peter und der Wald“. Er hat auch ganz liebevoll gestaltete Kinderbücher herausgebracht.
Wenn ihr mehr von Barbara lesen wollt, besucht NATURNAH BEGLEITEN auf der Webseite, Instagram oder Facebook .
Bisher durfte ich bereits Doris Kern, Claudia Gobec und Susanne Mitterer interviewen, auch sie haben Grüne Vibes, Tipps, Tricks und ein Lieblingsrezept mitgebracht.
Über die grünen Ladies (and Gentlemen)
Seit ungefähr einem Jahr gibt es #grüneladies auf Instagram. Damals hat die liebe Melanie von mint einige grüne und kräuterliebende Instagrammer für eine gemeinsame Sache zusammengetrommelt und seither gab es unter diesem Hashtag immer wieder mal tolle Aktionen auf Instagram, wie zum Beispiel einen Adventskalender oder ein Valentins-Special. Dazu haben viele von uns ihre liebsten Tipps, Rezepte oder Bastelideen aus der Natur mitgebracht und mit der Community geteilt. Daraus ist mittlerweile ein schöner – immer wachsender – Kreis geworden.
Und weil das Leben gerade auf Instagram so schnelllebig ist, dachte ich mir, gerne möchte ich hier auf meinem Blog ein bisschen Platz machen mit einer neuen Reihe „Gemeinsam ist man weniger allein – „GREEN VIBES ONLY“ – Grüne Ladies (and Gentlemen) im Interview. Ich freu mich über den bleibenden Platz – fernab des schnellen Wegwischend, Herzerlverteilens und 24 Stunden-Stories. Mein Platz mit Nachhaltigkeit, um ganz großartige Menschen vorzustellen, die Kräutern, Natur und Nachhaltigkeit in ihrem Leben auch einen großen Stellenwert geben.
DISCLAIMER: Wie immer gilt: Die Verwendung von Tipps, Rezepten und Empfehlungen auf meiner Seite unterliegt eurer Eigenverantwortung und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt. Es besteht keine Haftung. Bei Unsicherheiten, Risiken und Nebenwirkungen bitte Arzt/Apotheker befragen
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