Der Löwenzahn lässt zur Zeit alle Wiesen und Felder um uns herum erblühen. Den einen freut es, den anderen nicht so sehr. Gerne wird er samt Wurzel ausgestochen und landet am Kompost, oder noch schlimmer: Im Müll. Schade eigentlich. Denn der Löwenzahn hat es in sich. Er ist von Wurzel bis Knospe essbar und ist aus der Wildküche nicht wegzudenken. Von Basics wie Löwenzahnkaffee bis falsche Kapern, Röhrlsalat mit Kernöl-Vinaigrette bis zu delikaten falschen Artischocken aus Löwenzahnherzen ist der Löwenzahn ein regionaler (und kostenloser!!!) Gaumenschmaus. Also wenn schon raus damit, dann gleich auf den Teller!
Die Kraft im Löwenzahn
Der Name ist beim Löwenzahn Programm, denn er kann viel mehr als die Wiesen in Sonnenfelder zu verwandeln und dem ein oder anderen damit ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Er gehört zu den Bitterpflanzen und wirkt unter anderem entwässernd, Stoffwechsel anregend, blutreinigend, entgiftend verdauungsfördernd und vor allen Dingen kräftigend. Er kommt im Frühling genau zur richtigen Zeit und hilft uns beim Entgiften und uns für die kommende Zeit mit Energie zu versorgen. Darum darf der Löwenzahn in einer guten Frühlingskur nicht fehlen.
Löwenzahn macht Kinder froh…
Wenn der Löwenzahn zur Pusteblume wird, verbreitet er sich zwar wieder weiter und weiter, da es sich bei den Pusteblumenschirmchen um die Samen der Pflanze hält, aber er trägt auch so manchen Wunsch mit sich fort. Denn die Samen werden gerne in die weite Welt hinausgepustet und große, wie kleine Wünsche gleich mitgeschickt. Das ist nicht nur bei Kindern beliebt, man sieht auch gern den ein oder andern Erwachsenen eine Pusteblume zerpusten. Die Pusteblumen lassen sich auch in Gläser oder am Stiel konservieren und verschenken. Das ist so cool, daher musste das passende DIY dazu in mein Buch „Meine wilden Kräuterfreunde“.
Kindheitserinnerungen
Dass man aus den Stielen auch tolle Wasserrutschen bauen kann, hat mir Ariana in einem „Green Vibes Only“ Interview verraten. Oder aber du lässt die eigenen Kindheitserinnerungen der Löwenzahnspiralen aufleben: Stiele mit den Fingernägeln einritzen und ins Wasser legen, schon drehen sie sich wie Korkenzieher zusammen. Damit lässt sich die Langeweile schnell vertreiben. Kannst du dich erinnern?
Löwenzahnherzen zu Tisch
Über den Löwenzahn könnte ich stundenlang weiterschreiben und erzählen. Einige Rezepte hab ich bereits auf meinem Blog und auf Instagram gezeigt. Heute will ich gerne mit dir mein aktuelles Liebelingsrezept vom Löwenzahn teilen:
Falsche Artischocken
Als ich am Palmwochenende meinen „Löwenzahn Meets the Weinberg“-Workshop gehalten habe, hat Tamara vom Weingut Kögl eine Delikatesse aus Italien mitgebracht. „Zum Verkosten“, sagte sie. Und WOW – was soll ich sagen die in Essig und Öl eingelegten Löwenzahnherzen waren der Hammer und haben mich nicht mehr losgelassen. Ambitioniert und neugierig wie ich bin, hab ich herumprobiert und mein eigenes Rezept kreiert, welches ich sehr gerne mit euch teilen will.
Rezept: Eingelegte Löwenzahnherzen
Zutaten:
- 1 Hand voll Löwenzahnherzen (der fleischige Teil über der Wurzel, wo sich die Knospen befinden)
- Saft und abgeriebene Schale einer halben Bio-Zitrone
- 1 TL Kräuter der Provence: Rosmarin, Thymian und Lavendel
- 5 rosa Pfefferkörner
- 5 Senfkörner
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Schalotte
- 50 ml Sonnenblumenöl
- 50 ml Weißen Balsamico Essig
- 500 ml Wasser
Zubereiten:
Löwenzahnherzen waschen und mit heißem Salzwasser übergießen.
Schalotten und Knoblauch in kleine Würfel schneiden und im Topf leicht glasig in etwas Öl anschwitzen. Mit Balsamico Essig abschrecken und halbem Liter Wasser aufkochen. Senf- und Pfefferkörner leicht anquetschen. Diese und weitere Gewürzen hinzugeben. Löwenzahnherzen darin etwa eine halbe Stunde bei kleiner Hitze köcheln lassen. Über Nacht ziehen lassen.
Marinade herstellen: Öl mi Zitronenschale und Saft und Abrieb verrühren. Nach Geschmack würzen.
Am nächsten Tag die Herzen mit den Gewürzen in ein sauberes Schraubgllas füllen, sodass es gut gefüllt ist und mit einer Marinade aus Öl aufgiessen. Gerne auch ein zwei Esslöffel des Essigsuds hinzugeben.
Gut verschliessen und kühl lagern. Am besten aber sofort genießen.