Unser kleiner Detektiv ist heute drei Wochen alt. Und wir geniessen unsere Babypause. Eine Pause, die vor allem dank meiner lieben Bloggerkolleginnen, entspannt möglich ist!
Willkommen, Menerva!
Heute freu ich mich besonders und darf eine liebe neue Blog-Kollegin & äußerst erfrischende Schreiberin begrüssen. Ihre Texte sind einfach einmalig, locker und erheiternd. Danke liebe Menerva, du sprichst mir aus der Seele!
Mehr von Menervas grandiosen Geschichten hier: Hotel Mama.
Teilzeit Saubermama
Ich weiß nicht, ob ich die einzige Mutter bin der es so geht, aber ich rede mir ständig ein, ich sei damit nicht alleine. Ich darf damit einfach nicht alleine sein, denn sonst würde ich mich noch schlechter fühlen, als ich es ohnehin schon tue. Ich kann auch gar nicht erklären wie es so weit gekommen ist, aber es ist zu einer Last geworden, die ich einfach immer mit mir trage und nun ist es an der Zeit ganz offen darüber zu reden:
Es ist das Gefühl, das in mir als Mutter aufkommt, wenn ich mich nachts (endlich) ins Bett lege, mich unter die Decke kuschle und ganz genau weiß: Ich habe vor dem Schlafengehen die Wohnung nicht aufgeräumt. Es ist mir klar, dass ich morgens in ein Minenfeld von Lego-Bausteinen, unterm Sofa verstecktes Spielzeug und anderen Überraschungen, aufwachen werde. Ganz zu schweigen von der Toilette, die wieder geputzt gehört und dem Geschirrberg, der langsam etwas von einem Vulkan an sich hat, wird es auch langsam wieder Zeit die Wäsche zusammenzulegen und die bereits Zusammengelegte zu bügeln. Aber nein, stattdessen entscheide ich mich dazu mich einfach hinzulegen und schlafe – mittlerweile sogar friedlich.
Supermama vs. Rabenmutter
Solang meine kleine Hamsterbacke wach ist, sitzt sie keine Minute lang ruhig. Madame kann seit einem Monat gehen und seitdem finde ich überall Souvenirs. Vom Spielhandy im Kühlschrank, bis zu meiner Lesebrille in der Toilette und meinem Schuh in einer der Schubläden, habe ich schon alles gesehen. Wenn sie dann nachts einmal schläft, stehe ich vor folgender Entscheidung: Leg´ ich mich auch einfach hin, oder mache ich – nun, wo Madame Hamsterbacke endlich schläft – den Haushalt? Ich müsste den Boden wischen, beide Toiletten putzen, Wäsche zusammenlegen und das Geschirr abwaschen. Alles zusammen braucht vielleicht etwas über eine Stunde, aber oft genug kann ich einfach nicht mehr.
Wenn der Tag schon so anstrengend war, kann ich meine Augen gar nicht mehr öffnen und gönne mir die wenigen Stunden Schlaf. Am Morgen danach wird das Dilemma von letzter Nacht nur noch größer und ich bereue es nicht geputzt zu haben. Die innere Supermama in mir verpasst der inneren Rabenmutter in mir eine dezente Watsch´n und hört gar nicht mehr auf, diese zu tadeln. Nach einiger Zeit habe ich mich dazu entschieden mir Hilfe zu Hause zu holen. Einmal die Woche kommt eine nette Dame und tut das, wozu ich bis dahin einfach nicht gekommen bin. Ich dachte, dies würde mir Zeit ersparen und es wäre besser so, aber sobald sie das Haus verlässt, fängt meine Tochter wieder an die Wohnung zu verwüsten – manche Realitätsverweigerer nennen es „spielen“.
Das bisschen Haushalt….
Es gibt Tage, da packt mich die Motivation dann doch – keine Ahnung woher die dann kommt – und da putze ich tatsächlich brav die Wohnung, wische den Boden, wünsche mir dabei wir hätten Teppiche, dann müsste ich nicht so oft wischen, putze auch die Toiletten und wünsche mir dabei wir hätten nur eine und nicht zwei, suche im Klo nach Opfer – wie meine Lesebrille – die meine Tochter darin (schon zweimal) ertrank und wenn all dies getan ist, kommt das Geschirr, das ich gründlich abwasche. Sobald ich auch diese Aufgabe erledigt habe und dem Waschbecken freudig den Rücken kehren möchte, bemerke ich noch die vier Töpfe auf dem Herd, die eigentlich abgewaschen werden müssen und denke mir spätestens hier: Das mache ich morgen!!!
Das Putzdrama!
Ich weiß, dass dieses Thema für einige lächerlich klingen mag, aber genauso weiß ich, dass sich jede Mama mindestens einmal wegen dem Putzdrama schlecht gefühlt hat. Mein Mann versucht mich immer aufzumuntern, er wollte mich dazu überreden die Putzfrau mehrmals die Woche kommen zu lassen und meint immer gelassen: „Die ganze Putzerei ist gar nicht so wichtig, genieße lieber die Zeit mit Laila.“
Was wirklich zählt…
Auch wenn diese Worte banal und selbstverständlich klingen, als Frischmama muss ich zugeben: Ich habe manchmal mehr auf die Sauberkeit unserer Wohnung geachtet, als auf den Spaß mit meiner Tochter. Jetzt mache ich es so, dass ich zwischen der Supermama und der Rabenmutter in mir vermittelt habe. Klar, verstehen tun sie sich nicht immer, aber wenigstens ist nun in puncto Putzen Waffenstillstand. Ich habe mich damit abgefunden, dass es Tage gibt, an denen wir vom Boden essen könnten und andere Tage, da würde ich mein Kind nicht einmal auf unserem Boden barfuß gehen lassen. Es gibt Tage da koche ich wie eine Fee aus der Kochsendung und andere Tage, an denen wir „Die Reste von gestern“ schlemmen. Und was ich dabei gelernt habe ist: Es ist okay auch einmal nicht den Putzteufel zu spielen, denn die Arbeit geht nirgendwo hin, die Zeit mit meiner Tochter aber schon.
Über Menerva – Wer ist Hotel Mama?
Mein Name ist Menerva und ich bin Mutter. Dies mag für viele nicht besonders aufregend klingen, aber für viele andere ist es etwas sehr Besonderes. Warum? Weil viele Mütter und Werdende gerne darüber lesen, wie das Leben als Mama gemeistert werden kann. Natürlich, jede erfährt es aus erster Hand, dennoch ist es schön, ab und zu bei einer Tasse Kaffee darüber lesen zu können, wie andere das Muttersein erleben. Das Ziel dieser Seite ist also anderen Müttern hin und wieder durch alltägliche Geschichten ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und ihnen somit zu sagen “ Du bist in diesem ganz normalen Wahnsinn nicht alleine.“