„Roots to grow and wings to fly“- mein liebster Spruch, er begleitet mich schon mein Leben lang – Denn beides braucht es zum Wachsen – zum Großwerden. Eine gute Basis, Wurzeln, Verankerung – aber auch die Leichtigkeit der Flügel, sich treiben lassen, Neues entdecken, einen Schritt weiter zu gehen.
Roots to grow and wings to fly
So ist es auch bei den Pflanzen, sie brauchen Wurzeln um sich zu nähren, um zu wachsen. Die Wurzeln nehmen Wasser und Nährstoffe auf und speichern sie, geben sie weiter. Wurzeln einer Pflanze sind kraftvoll, stark, wirksam. Ich muss zugeben, dass ich mich in der Kräuterheilkunde lange Zeit immer lieber den Blüten, Knospen, Blättern gewidmet habe, die Wurzeln waren mir immer ein wenig zu geheimnisvoll. Eine Nummer zu groß, zu intensiv.
Geheimnisvoll und weise – irgendwie magisch
Außerdem ist es auch wichtig um Wurzeln zu graben, die Pflanze gut genug zu kennen. Das Graben geschieht ja meist erst im Herbst, dann wenn die Pflanze nicht mehr blüht, oder sich vielleicht sogar eingezogen hat, und man sie vielleicht nicht zu Hundert Prozent erkennen kann. Daher sollte man seine Pflanzen gut kennenlernen, durchs Jahr begleiten, wissen wo sie ihren Platz haben, dann findet man auch die Wurzeln besser.
Ich hatte auch immer das Gefühl, Wurzeln haben eine gewisse „Weisheit“, und vielleicht bin ich noch nicht so weit. Doch ich spüre immer mehr die Anziehung. Ich möchte mehr wissen über Wurzeln, möchte sie graben, möchte sie besser kennenlernen.
Einige verwende ich schon länger, wie die Löwenzahn, Engelswurz, Kren und auch Beinwellwurz.
Wurzeln in der Küche
Einige Wurzeln kennen und verwenden wir alle, ohne groß nachzudenken: Darunter all die Wurzeln für die Ernährung, wie Rote Rüben, Radieschen, Karotten, Kren und so weiter. Auch die ein oder andere nicht heimische Wurzel ist in unseren Küchen zu finden, wie Kurkuma oder Ingwer. Das ist großartig, denn auch diese Wurzeln haben es sich in sich.
Zeit sie besser kennenzulernen!
Ich möchte euch aber heute ein paar andere Wurzeln vorstellen, wie zum Beispiel die Blutwurz – die eigentlich einen Nobelpreis verdient hätte, so viel kann sie und die sonnenbringende Alantwurzel. Außerdem möchte ich euch sehr gerne ein Buch dazu vorstellen, das viel Wurzelwissen und tolle Tipps vereint.
Buchtipp:
DIE KRAFT DER WURZELN
„Wurzeln umschließen wie ein dichtes Netz die ganze Erde. Sie sind die botanischen Vorratskammern der Natur und helfen auch dem Menschen, geerdet zu bleiben. Nicht zuletzt ihre Heimat in der Erde hat oftmals auch zu einer Mystifizierung dieser Pflanzenteile geführt – wir kennen Wurzeln als Symbole in Märchen, einigen werden sogar Zauberkräfte zugeschrieben.“
Es gibt so viel zu wissen über die heilende Wurzelkräfte aus Garten und Wiese. Und mich hat es voll erwischt. Passender Weise hab ich auch ein sehr spannendes Buch dazu entdeckt und freu mich sehr es euch vorzustellen:
„Die Kraft der Wurzeln“ von Miriam Wiegele aus dem Verlag Benevento Publishing, illustriert von Veronika Halmbacher.
Miriam zeigt uns die Welt der Wurzeln: Almwurzeln, Wurzeln für die Ernährung, würzige Wurzeln, exotische Wurzelschätze, aber auch magische Wurzeln. Die Autorin erklärt auf einfache und zugängliche Weise, wie Wurzeln am besten geerntet und verarbeitet werden, welch heilsame Wirkungen sie haben und gibt Tipps für Zubereitung und Anwendung.
Die Blutwurz – Potentilla erecta
Die Blutwurz gehört zum Gänsefingerkraut, ihre Blüte ist gelb und sie hat vier Blütenblätter, wächst sowohl auf trockenem, aber auch feuchten Böden und darf in keiner guten Hausapotheke fehlen! Am Besten man setzt sich daraus eine Tinktur an, das kann man sowohl von der frischen oder auch trockenen Wurzel machen. Die Wurzel ist wenn man sie aufschneidet übrigens blutrot – daher auch der Name und hat einen hohen Gehalt an Gerbstoffen. Sie wirkt antibakteriell, blutstillen, wundheilend und auch stopfend. Daher wird sie gerne bei Halsenzündungen, schwerem Durchfall oder auch Darmgrippe verwendet.
Der Alant – Inula Helenium
Eine Powerpflanze aus dem Bauerngarten, mit großen gelben Blüten, die aussehen wie kleine Sonnen. Die Pflanze wird groß und kräftig und kann so manchen Nachbarn leicht vertreiben, daher sei dem Alant immer viel Platz im Garten gemacht, damit er niemanden überwuchert. Ich hab dieses Jahr zwei Alantpflanzen in meinem Garten – und bin ausgesprochen glücklich. Denn der Alant macht glücklich, er hat die Sonne in seiner Signatur und bring uns Sonne ins Gemüt. Ich verwende vor allem die Wurzeln zum Verräuchern. Der Duft ist leicht bananig, beschwingt, umarmt das Herz und bringt Sonnenschein herein.
In ihrem Buch schreibt Miriam Wiegele über den Alant: „Der Alant produziert ätherische Öle, die stark antibakteriell unikrampflösend wirken – nicht nur wie sonst üblich, in Blättern und Blüten, sondern auch in der Wurzel. Der Alant ist also dazu imstande, die Sonnenkraft bis in die Wurzeln zu leiten“
Als Tee wird die Alantwurzel bei Lungenleiden und Atemwegsproblemen empfohlen.
Geschichten & Heilwirkungen vieler heimischer und exotischer Wurzeln
In dem Buch „Die Kraft der Wurzeln“ verrät uns Autorin Miriam Wiegele Geschichten, Anwendungen und Heilwirkungen über die verschiedensten Wurzeln. Ein wundervolles Nachschlagwerk und für mich auch eine spannende Gute Nacht Lektüre. Perfekt, wenn man tiefer in die Welt der Heilkräuter eintauchen will und mehr über die Wurzelwelt erfahren will.
Ich mag vor allem den unkomplizierten Zugang, und somit ist das Buch gut lesbar und verständlich. Auch wenn man noch keine diplomierte Kräuterhexe ist 😉 Die Anwendungen lassen sich ganz leicht umsetzen und somit kann jeder seine ersten Erfahrungen mit der Wurzelwelt sammeln.
Das Buch ist im Buchhandel, auf Servus Marktplatz und natürlich auch ONLINE erhältlich.