Es ist Montag, also Zeit für einen neuen „What’s in your bag, Mama“-Post. Ich bin ja mega stolz auf mich, dass ich es bereits regelmässig geschafft habe…. 😉
Heute habe ich eine ganz tolle junge Mama zu Besuch: Miriam Fankhauser, Mama, Musikerin, Gedankenmacherin und -aufschreiberin, sowie Gründerin der Verein Weidenkorbs und der Tauschecke Kinderkram.
What’s in your bag, Miriam?
Ein Blick in die Tasche ist ein bisschen so wie der Blick in die Seele einer Frau – so in etwa erklärte mir Anja in ihrer Anfrage, ob ich meine Tasche für euch öffnen würde, ihr Vorhaben auf diese unkonventionelle Art Mamas und ihr Leben vorzustellen. Ich dachte mir da nur: „Auweia, das wird peinlich!“ Als ich dann Anja´s super schicke und praktische Michael Kors Tasche sah, dachte ich mir noch mehr: „Auweia, ich denke ich bin da nicht die Richtige dafür!“ Als ich den Inhalt ihrer Tasche sah, war ich dann restlos überzeugt: „Okay, ich machs!“ Als ich meine Tasche und deren Inhalt in Pose brachte, wurde mir klar, dass Anja wohl ganz recht mit ihrer Seelen-Taschen-Theorie hat. Also here we go…
Ich denke, um mich und „meine Tasche“ besser kennen zu lernen, zeige ich zunächst dieses Bild:
Es gibt nicht die eine, meine Tasche. Diese Taschen und es gäbe noch einige mehr, werden in einem ständigen, opportunistischen Rad benützt. Natürlich hat jede so ihre Präferenzen, wo sie dabei sein will. Da gibt es die „Mama fährt schnell einkaufen, nur mit Papa- Taschen“, die „Mama trifft sich mit Freunden und/oder wichtigen Leuten – Tasche“, den „Mama macht Sport-Beutel“, die klassische, aber selten benützte Wickeltasche und die „wir sind alle gemeinsam unterwegs, jedoch nicht outdoor – Tasche“ und der momentan wichtigste Begleiter mein „Mama-Baby-optional-Papa-Rucksack für alle Fälle“. Ich brauche die Auswahl, ich will mich spontan entscheiden. Ich habe keine Tasche für alle Gelegenheiten, sondern für jede Gelegenheit eine Tasche. Ich halte mich da flexibel, wie auch sonst überall.
Aber nun musste ich mich ja entscheiden und da fand ich die aktuell am meisten benützte Tasche meinen „Mama-Baby-optional-Papa-Rucksack für alle Fälle“ am passendsten. Der Rucksack ist von keine Ahnung woher, bestimmt nicht teuer gewesen, Schätzungsweise zwischen 20 – 30€. Hübsch fand ich ihn und einen kleinen Rucksack wollt ich, dass waren seine schlagenden Argumente, ihn zu kaufen. Er war schon mit, als ich im Krankenhaus mein Baby bekam und hat seit Beginn meine schicke Wickeltasche, ob seiner Praktikabilität verdrängt. Also ist mit ihm schon etwas Nostalgie verbunden. Sein Inhalt ist, wie der Gebrauch seiner Taschen-Schwestern: ständig wechselnd. Ich bin der kreativ, chaotische Typ, der nicht akribisch plant, sondern eher so geschehen lässt. Was ich gerade so brauche und grad nicht vergesse, kommt rein. Aus diesem Grund hab ich meinen Rucksack einfach direkt nach einem kleinen Spaziergang mit meinem Sohnemann ausgepackt – ganz pur und echt also. Es befinden sich darin ein Wickeletui, welches die erste Erwähnung bekommt, da mich das Vergessen dieses elementaren Mama-Gadget schon ein paar Mal dessen Wichtigkeit auf fiese Weise spüren lassen hat. Weiters ein bis zwei Mützen und ein Cardigan, entweder weil eines beim letzen Mal in der Tasche vergessen wurde oder für unterschiedliche Spiel- und Wetterbedingungen eingepackt wurde. Dazu gesellen sich zum Baby-auf-dem-Weg-zum-Kleinkind-Survival-Kit ebenso eine Wasserflasche, eine Dose mit einigen Crackern gegen miese Laune und einen Quetsch-Smoothie für selbigen Anlass, denn Hunger kann das Kind keinen mehr haben, da wir regelmäßig, gerne und ausreichend essen. Für Mama befindet sich in der Tasche eine Geldbörse, Taschentücher, ein zerknüllter Einkaufszettel (und wer mich kennt, weiß, dass das Schreiben eines Einkaufszettels für mich schon eine organisatorische und strukturelle Höchstleistung darstellt), sowie eine Mütze, die entweder vergessen wurde oder für unterschiedliche Spiel- und Wetterverhältnisse eingepackt wurde. An einem anderen Tag ist evt. etwas mehr oder noch weniger drin, was ich halt gerade so als wichtig und notwendig erachte. Auch hier halte ich mich flexibel und wenn unser gemeinsamer Weg noch ein anderes Bedürfnis, dass es zu stillen gilt, parat hält, dann gibt es bestimmt eine Möglichkeit, dies zu besorgen oder ihm anderweitig zu begegnen. Natürlich passiert so einem Menschen, wie mir oft, dass ich gefragt werde (vorzugsweise von meinem Mann oder meiner Mama): „Was du hast … nicht mit??“ Aber dieses Risiko gehe ich ein, ich trage lieber leichtes Gepäck und löse die anderen Dinge mit etwas Spontanität.
So denke ich, auf mein Leben betrachtet, ist das ganz ähnlich. Ich engagiere mich vielfältig und sehr gerne, ich mache gerne, ich lass mir gerne Dinge einfallen, ich träume gerne groß. Ich plane auch, aber nicht alles. Würde ich alles genau planen, würde ich es wohl nie anpacken. Ich suche mir Leute bzw. ein Team, die mich in meinen Schwächen ergänzen und lasse Kritik zu. So komme ich trotz meiner vielen, größtenteils leitenden Funktionen gut mit der Frage, „Was hast du…vergessen??“, klar, denn Vieles vergesse ich, für Vieles habe ich keine Auge. Da bin dann froh, dass ich Leute an meiner Seite habe, die tun und können, was ich nicht tue oder kann. Ganz ähnlich ist es da als Mama und Familienmensch. Mein Mann ergänzt mich in meinen Stärken und Schwächen optimal und wir sind für und mit unserem Mini-Mann das perfekte Team. So das wars, meine Tasche und ich. Nächste bitte 🙂
Für mehr Einblick in meine Tasche…ähm…Seele, hier ein mein Blog „Vom Sein und Werden“
Fotos by Doris Heinrich Photography