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5 Tipps gegen wunden Babypo

Roten und wunden Babypo kennt wahrscheinlich jeder von euch? Da macht man die Windel auf und der Popsch ist rot…. Bei den einen kommt es ganz schwach vor, bei anderen vielleicht etwas mehr. Für so einen kleinen Zwerg ist es auf jeden Fall sehr schmerzhaft und die kleinen Würmchen leiden….würden wir ja auch!

Was tun bei wundem Babypo?

Der 2 Phasen Plan

Woher kommt der rote Babypo denn?

Natürlich fragt man sich als Neo-Mama: Was hab ich denn falsch gemacht??? Liegt es an den herkömmlichen Feuchttüchern, an den Windeln? Hat Mama vielleicht was Falsches gegessen. Zu viel Zitrusfrüchte oder Erdbeeren? Wirklich viel Zeit zum Austesten bleibt einem ja nicht, denn der rote Popo vom kleinen Nachwuchs tut ihm höllisch weh… und diese Situation sollte sofort verbessert werden.

Phase 1 – Schnelle Linderung

Was also tun, wenn das Neugeborene besonders empfindliche Haut hat und einen roten Po bekommt? Woher es genau kommt, weiß man meistens nicht, wichtig ist in dem Fall nur, Linderung zu schaffen. So schnell als möglich.

Phase 2 – Vorbeugen & Verhindern

Wenn sich die Windelgegend wieder beruhigt hat, gilt es zu verhindern, dass es wiederkommt. Der Muttermilch-Stuhl, der in den ersten Wochen ja mehrmals täglich ausgeschieden werden kann und sehr flüssig ist, stellt dabei Baby und Mama vor eine große Herausforderung.

Foto: pixabay

Unsere persönliche Erfahrung

Der kleine Detektiv war vielleicht drei Wochen alt und hatte ein ganz wunden Po. Er tat mir so leid, denn es hat ihm weh getan, er hat immer wenn er in die Windel gemacht hat geweint, da er so offen war. Es ging eigentlich ganz schnell, über Nacht war er ganz wund.

Keine Ahnung was der Auslöser war, ich habe kaum Erdbeeren oder Zitrusfrüchte gegessen, also habe ich mal auf die Windeln und die Fruchttücher „getippt“ und alles gewechselt.

Wichtig war mir, ich musste ihm helfen. Schnell. Leider hat es ein bisschen gedauert bis ich unsere heilende Lösung gefunden habe. Ich hab einiges versucht, mich mit Hebammen besprochen, die Apothekerin um Hilfe gebeten, meine Freundinnen befragt und mein heiliges Kräuterbuch nach Tipps durchforstet.

 

So haben wir es aber dann doch geschafft:

Meine Tipps gegen wunden Babypo (4 + 1)

Ich habe ein paar Tipps für euch zusammengeschrieben, die ich auch so bekommen habe. Ich verrate euch, was uns geholfen hat, aber auch gängige Alternativen. Eigentlich sollte es innerhalb von drei Tagen zu einer eindeutigen Verbesserung kommen, wenn nicht, bitte im Zweifelsfall sofort mit eurem Kinderarzt reden.

Tipp 1: Frische Luft heilt – Projekt Windlfrei

Im Akkutfall, wie unserem, haben wir Sofortmassnahmen erfassen müssen und haben den kleinen Detektiv windelfrei gelassen. Nämlich so lange, bis alles komplett verheilt war. Puh, das war ganz schön anstrengend und bedeutete Wäscheberge von Handtüchern und Stoffwindeln, den Dauer-Einsatz von Waschmaschine und Wäschetrockner und viele Nerven, denn ein Säugling macht ja recht oft in die Windeln. Ich habe darauf geachtet, ihn immer gleich sauber zu machen, die Tücher zu wechseln, ihn zu trocknen…. Wir zwei auf der Couch hatten jede Menge zu tun 😉

Tipp 2: Weg mit den Windeln & Feuchttüchern

Es kann sein, dass das Neugeborene die verwendete Windel nicht gut verträgt, oder auch die Fruchttücher. In den herkömmlich sind auch genug Zusatzstoffe, auf die es empfindlich reagieren kann. Wir haben daher komplett auf Ökowindeln umgestellt (Moltex – gibt es in der Drogerie Müller, sind kaum teurer als Pampers) und die Verwendung von Fruchttüchern fast komplett eingestellt. Wir wickeln zuhause nur noch mit ganz weichen Stoff-Waschlappen und lauwarmen Wasser, hin und wieder ein Tropfen Mandelöl dazu.

Für unterwegs nehmen wir Bio-Feuchttücher aus dem Reformhaus oder machen sie uns selber. Wie das geht? Ganz einfach. Judith von stadtmama hat da ein tolles DIY auf ihrem Blog: So machst du deine Fruchttücher selbst.

Tipp 3: Trocken halten

Das ist meiner Ansicht das aller aller wichtigste: Nach dem sauber machen, immer schön trocknen. Mit einem weichen Waschlappen oder auch mit dem Haarfön (bitte auf den richtigen Abstand achten, damit man das Baby nicht verbrennt. Nur die kleinste Hitze und auch die schwächste Stärke) – hat auch noch den Nebeneffekt, dass das Geräusch die Kleinen beruhigt (Stichwort: weißes Rauschen)

Tipp 4: Heilwolle

Von meiner Hebamme habe ich den ultimativen Tipp mit Heilwolle bekommen. Heilwolle? Ja! Das ist unsereins vielleicht besser als Schafwolle bekannt! Heilwolle beinhaltet Lanolin und hat eine heilende und wohltuende Wirkung. Das Lanolin besteht aus zahlreichen Fettsäuren und Fettalkoholen und wirkt entzündungshemmend. Daher wird dieses Wollfett wird auch für zahlreiche Cremes in der Kosmetik verwendet. Für einen wunden Babypo also ideal, da es entzündungshemmend und pflegend wirkt.

Was besonders wichtig ist in der Windelzone: es kann Flüssigkeit (ein Vielfaches des eigenen Volumens) aufnehmen und sorgt für einen trockenen Babypo. Ich hab einfach immer eine kleine Lage mit in die Windel gepackt.

Der große Vorteil von der Wolle gegenüber eine Creme, es bleibt wirklich trocken.

Tipp 5: Was außerdem noch helfen kann

Ich muss sagen, wir haben einiges probiert, bis wir bei der Heilwolle angekommen sind, und mit dieser das für uns ideale Produkt gefunden haben. Folgende Heilmittel können aber auch helfen, bei wundem Babypo. Es hängt vom Baby ab und natürlich auch der Rötung, dem Ausschlag.

Muttermilch – der Alleskönner

Muttermilch hilft immer und eigentlich gegen alles. Bei uns diesmal leider nicht….. Man kann versuchen die wunden Stellen mit Muttermilch zu beträufeln. Muttermilch enthält alles, was Baby braucht und hilft meistens.

Hausmittel – Schwarztee

Dank der enthaltenen Gerbsäuren wirkt schwarzer Tee auch austrocknend und entzündungshemmend. Das Abtupfen mit Schwarztee-Sackerl ist ein altes Hausmittel, dass schon meine Oma kannte. Einfach die nässenden Stellen sanft abtupfen (bitte das Teesackerl abkühlen lassen!!!! – Verbrennungsgefahr!) und am besten an der Luft trocknen lassen.

Lanolin

Wollfett pur. Auch bekannt zur Brustwarzenpflege. Ist in meinen Augen ein bisschen zach zum Auftragen.

Cremen & Salben

Windelbalsam Bahnhof Apotheke: Von der Bahnhof-Apotheke gibt es eine tolle reichhaltige Salbe mit hochwertigen Ölen. Zur Pflege und dem Schutz empfindlicher Babypos. Vorbeugend.

Calendula Baby Creme Weleda: Ringelblume (Calendula) ist ein wohltuendes Haut-Kraut und perfekt geeignet für die Baby-Pflege. Kein Wunder also., dass es von Weleda eine ganze Baby-Serie mit diesem Wunderkraut gibt. Natürlich auch eine Po-Creme. Tolle Konsistenz und riecht sehr angenehm.

Lanisloh: Eine Creme auf Wollfettbasis, bekommt man in der Apotheke.

Zinksalbe – Inotyol: Hilft normalerweise sehr schnell. Wirkt austrocknend und lindernd. Ich glaube die gibt es schon immer, und ich hatte sie bei dem kleinen Fräulein im Einsatz. Dies ist kein reines Naturmittel, darum wollte ich diesmal andere Produkte verwenden.

 

Wichtig ist, der Ausschlag sollte binnen drei Tagen stark  verbessert oder abgeheilt sein, sonst bitte unbedingt mit dem Kinderarzt sprechen, nicht, dass eine schwerere Entzündung vorliegt.

Foto: pixabay

Fazit:

Es gibt viele Möglichkeiten. Jeder muss für sich die richtige finden. Im Grunde ist es wichtig, dass der Windelbereich ausgetrocknet und vor allem trocken gehalten wird. Wir haben nicht alles, aber einiges probiert und der rote Babypo meines kleinen Buben war sehr hartnäckig und ohne die „Frische-Luft-Kur“ hätte vermutlich nichts funktioniert. Jetzt wickeln wir Öko ohne Feuchttücher und haben immer Heilwolle bereit, die beim Anflug einer wunden Stelle sofort zum Einsatz kommt.

Habt ihr auch noch einen Tipp? Was hat bei euch/eurem Baby geholfen? Ich freu mich sehr auf euer Feedback.

Viel Glück und alles Liebe

Anja

  • hellothanh

    Mein kleines Äffchen hat erst mit dem Start der Beikost einen wunden Po bekommen. Ich habe das Projekt Brei für einige Tage pausiert und den Po mit einer Windelcreme aus der Apotheke eingecremt. Die Creme wird in der Apotheke selbst hergestellt und gibt es anscheinend nur in der Steiermark. Ich habe es durch einer Freundin bekommen und das hat super geholfen. Für leichtere Po Auas nehme ich die Calendula Creme von Weleda.

    23. Mai 2017 at 20:43
  • Birgit

    Liebe Anja,

    ich finde die Sachen der Bahnhofsapotheke bzw. von Stadlmann auch super! Weleda auch. Eine gute Zusammenfassung, danke!

    Liebe Grüße,

    Birgit

    23. Mai 2017 at 16:52
  • Shrimpmama

    Wir haben anfangs auch hauptsächlich den Waschlappen verwendet. Mittlerweile funktionieren aber Feuchttücher auch wieder gut. Zum Glück ist Babys Haut nicht immer gleich entpfindlich. Man muss sich halt durchprobieren. Aber alle Tipps sind super, gut ausgesucht?. .Mit Ringelblumensalbe würde ich allerdings aufpassen. Kann bei Kinder mit Neueodermitis zu gravierenden Verschlechterung und Allergien führen (laut unseren Kunderarzt).
    Danke und liebe Grüße
    Shrimpmama von Shrimpskrams

    23. Mai 2017 at 15:45
  • Grünfink

    Toller Beitrag! Ich finde es gut, dass du auf möglichst natürliche Produkte zurückgreifst! Wir haben auch von Anfang an weitestgehend auf Feuchttücher verzichtet und nur mit einem warmen, feuchten Waschlappen und hin und wieder etwas Kokosöl gereinigt. Die fertigen Einwegtücher kommen nur auswärts zum Einsatz.
    Bei rotem Popsch hilft bei uns am besten selbstgemachte Ringelblumensalbe (siehe https://gruenfink.at/selbermachen/ringelblumensalbe/)! 😉
    LG Christina

    21. Mai 2017 at 21:39